Taleb A. drohte per Mail am 23. August “Ereignisse die in den nächsten Tagen passieren werden, um die Gerechtigkeit wieder herzustellen” an.
Der aus Saudi-Arabien stammende Gefängnisarzt Taleb A. hatte am Freitag bei einem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg fünf Menschen getötet und mehr als 200 verletzt. Nach wie vor fragen sich viele, wie die Sicherheitsbehörden die Gefährlichkeit des 50-jährigen Mannes unterschätzten.
Am 21. August 2023 schickte Taleb A. eine Droh-Mail an die Staatsanwaltschaft Köln. Seiner Ansicht nach seien die Richter korrupt. “Daher habe ich kein schlechtes Gewissen für die Ereignisse die in den nächsten Tagen passieren werden, um die Gerechtigkeit wieder herzustellen”, schrieb er darin. Die Behörden nahmen die Mail offenbar nicht ernst genug. Obwohl schon eine BKA-Akte über ihn existierte. Die Ermittler bewerteten die Ankündigung lediglich als “abstrakte Drohung”, wie “Bild” berichtet.
Gefährderansprache per Post zukommen lassen
Die Polizei ließ ihm bereits im August eine sogenannte Gefährderansprache per Post zukommen – weil er nicht persönlich anzutreffen gewesen sei. In dem Schreiben, das dem MDR vorliegt und der daraus zitiert, steht: “Auch wenn Sie in diesem Fall keine konkreten Konsequenzen angedroht haben, werden Sie hiermit aufgefordert, Schreiben in dieser Form zu unterlassen. Diese könnten unter Umständen strafrechtliche Konsequenzen mit sich ziehen.”
Die Gefahr, die von dem Ex-Muslim ausging, sei seit Jahren bekannt gewesen – er immer wieder hatte er Drohungen ausgesprochen, so “Bild”.
Nun soll geklärt werden, ob es erst zum Versuch einer persönlichen Ansprache kam und danach das Schreiben versandt wurde. Heute wird sich der Landtag damit beschäftigen.