Mit seinem Goldtor zum 1:0 gegen RB Leipzig wurde Teenager Arjan Malic am Mittwoch zum umjubelten Champions-League-Helden für Sturm Graz. 

Der 19-jährige Verteidiger avancierte mit seinem Tor in der 42. Minute zum Matchwinner, erhielt von der UEFA die Auszeichnung zum “Spieler des Spiels” und präsentierte die glänzende Trophäe stolz Familie und Freunden auf der Tribüne im Klagenfurter Wörthersee Stadion. “Es ist wirklich unfassbar, da geht ein Traum in Erfüllung”, sagte Malic.

Denn der gelernte Innenverteidiger rutschte im neuen Jahr nach dem Abgang von Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic und der Verletzung von Ersatzmann Max Johnston etwas unverhofft in die Startelf von Jürgen Säumel – und bescherte mit seinem Tor nicht nur seinem Trainer einen gelungenen Europacup-Abend. “Was da gerade abgegangen ist, kann ich noch immer kaum realisieren”, sagte Malic am Ende eines langen Interviewmarathons nach dem letzten Spiel der Ligaphase. “Vor zwei Jahren habe ich noch in der Akademie gespielt. Ich bin einfach unfassbar stolz und glücklich.”

Trophäe im Bett

Für die Trophäe hat Malic jedenfalls schon einen besonderen Platz im Auge. “Heute bleibt sie sicher in meinem Bett”, betonte er. Dann soll der Kristallball “irgendwo neben dem Fernseher” aufgestellt werden. “Damit ich ihn immer sehen kann.” Sturm-Kapitän Stefan Hierländer lobte seinen jungen Teamkollegen. “Das ist der erste Titel. Ich hoffe, es folgen noch mehrere.” Säumel freute sich ebenfalls für den Youngster, sah allerdings auch noch Themen, an denen Malic arbeiten müsse.

Im vergangenen Sommer wechselte Malic vom Zweitligisten SV Ried in die Steiermark, musste sich dort aber erst einmal hinten anstellen. “Er hatte einen schwierigen Herbst”, wusste Säumel. “Er hat sich aber nie hängen lassen.” Mit guten Trainingsleistungen erspielte sich Malic, der die bosnische Staatsbürgerschaft besitzt, seine Chance – und nutzte sie direkt. “Arji” sei ein “sehr bodenständiger Typ, der viel an sich arbeitet, zweikampfstark und körperbetont spielt”, erklärte Säumel.

Seltener Torschütze

Gegen Leipzig überzeugte Malic als Rechtsverteidiger und krönte seine Leistung, indem er den Ball nach einem Corner im zweiten Versuch über die Linie drückte. Eine Qualität, die Malic normalerweise nicht auszeichnet. “Toreschießen ist jetzt nicht so meines. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Tor geschossen habe”, sagte der im Innviertel aufgewachsene Verteidiger. Im Profifußball war ihm zuvor erst ein Treffer gelungen, im vergangenen März im Zweitligaspiel gegen Stripfing (5:0).

Dass es gegen Leipzig erneut klappte, könnte auch an Hierländer und Sturm-Präsident Christian Jauk gelegen haben, die mit Malic vor dem Anpfiff sprachen. “Ich bin vor dem Spiel sehr ruhig und schaue gerne ins Handy. Hierli und der Präsi haben gesagt, dass ich das Handy wegtun und mich konzentrieren soll. Dann habe ich das Handy weggelegt und es hat geklappt. Das werde ich jetzt öfter machen”, sagte Malic und lachte.

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