Die Tech-Branche erlebt derzeit einen massiven Einbruch: Der Chip-Hersteller Nvidia hat seit seinem Höchststand vor zwei Monaten fast 30 Prozent seines Wertes verloren. Am Montag sackte die Aktie um weitere 5 Prozent ab. Auch Tesla, Apple und Alphabet verzeichneten heute schwere Verluste.
Nvidia ist derzeit im freien Fall. Der führende Anbieter von KI-Chips hatte am 7. Januar ein Allzeithoch von 153,13 US-Dollar erreicht. Seitdem ist die Aktie jedoch um fast ein Drittel gefallen. Allein am Montag verlor das Unternehmen 5 Prozent seines Wertes und kratzt jetzt an der 100 Dollar-Marke.
Seit Trumps Amtseinführung setzte es Minus 20 Prozent
Seit der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump im Januar hat Nvidia etwa 20 Prozent seiner Marktkapitalisierung eingebüßt.
Die Sorgen der Anleger werden durch Trump-Tarife und Wachstumsängste geschürt. Der Nasdaq Composite, der viele Technologieunternehmen umfasst, ist in den letzten Wochen um mehr als 11 Prozent gefallen und notierte am Montag auf einem Sechsmonatstief.
Die „Magnificent Seven“ unter Druck
Die einstigen Stars des Tech-Marktes, die „Magnificent Seven“, leiden besonders unter dem Verkaufsdruck. Tesla führte die Verluste an und stürzte um 13 Prozent ab. Seit Trumps Amtsantritt hat der Elektroauto-Hersteller fast die Hälfte seines Wertes verloren. Auch Apple, Alphabet und Meta Platforms büßten jeweils mehr als 5 Prozent ein, während Microsoft und Amazon um mindestens 3 Prozent fielen.
Der Technology Select Sector SPDR Fund, ein börsengehandelter Fonds, der den Technologiesektor abbildet, fiel um mehr als 4 Prozent und befindet sich nun im Korrekturbereich. Die Aktien liegen mehr als 13 Prozent unter ihrem Höchststand.
Halbleiterbranche im Sturm der Angst
Auch die Halbleiterindustrie, ein Hauptziel der neuen Trump-Tarife, spürt den Druck. Der VanEck Semiconductor ETF ist in der vergangenen Woche um 3 Prozent gefallen und seit Trumps Amtseinführung um mehr als 16 Prozent gesunken. Am Montag setzte sich der Abwärtstrend fort, wobei der ETF um 5 Prozent einbrach. Unternehmen wie Marvell Technology, Broadcom, ASML Holding und Micron Technology verloren jeweils mehr als 6 Prozent.
Trump hatte letzte Woche eine zusätzliche Investition von 100 Milliarden US-Dollar von Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) angekündigt und das Unternehmen als das „mächtigste der Welt“ bezeichnet.
Rezessionsängste belasten den Markt
Die anhaltenden Verluste an den Märkten verschärften sich am Montag, als Anleger befürchteten, dass die Unsicherheit über die Handelspolitik die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte. Trump hatte in einem Interview am Wochenende eine Rezession nicht ausgeschlossen.
Der Dow Jones Industrial Average fiel um 781 Punkte (1,8 Prozent), während der S&P 500 um 2,5 Prozent und der Nasdaq Composite um 3,7 Prozent sanken. Der S&P 500 liegt mittlerweile 9,1 Prozent unter seinem Allzeithoch vom 19. Februar, während der Nasdaq Composite 14 Prozent unter seinem jüngsten Höchststand notiert.
Tritt in den Hintern für Krypto-Börse
Mit Blick auf die Finanzwerte mussten die Anleger von Robinhood ein Minus von 17 Prozent verkrafte. Das Unternehmen hatte einen Streit mit der US-Wertpapieraufsicht Finra gegen Zahlung von 26 Millionen US-Dollar beigelegt. Zudem lasten das schwache Börsenumfeld sowie Kursverluste des Bitcoins auf der Stimmung der Investoren.
Bei der Kryptowährungs-Plattform Coinbase standen nach der jüngsten Kursstabilisierung Verluste von 14,6 Prozent zu Buche. Den Papieren, die schon seit einiger Zeit unter dem Abwärtstrend des Bitcoins leiden, wurden entgegen den Hoffnungen mancher Anleger nicht in den viel beachteten S&P-500-Index aufgenommen.