Die Türkei ist für das Achtelfinale gegen Österreich extramotiviert. Für eine entsprechende Antwort und Reaktion auf das 1:6 im Happel-Stadion am 26. März. Das hörte man aus dem türkischen Quartier in der niedersächsischen Stadt Barsinghausen in den letzten Tagen sowohl von ihrem italienischen Teamchef Vincenzo Montella als auch von den Spielern, unter anderem von Ex-Rapidler Mert Müldür. Er zählt zu den sechs, die sowohl beim Aufstieg ins Achtelfinale (2:1 gegen  Tschechien) erste Wahl waren als auch beim Wiener Debakel.

Die türkischen Kampfansagen lösten 330 Kilometer entfernt in Berlin bei den Österreichern gar nichts aus: „Das ist ein Achtelfinale, in dem sind wir auch extramotiviert“, versicherte Konny Laimer, „egal,wo es ist, es bedeutet für jeden etwas Großes“. Dass es in dem Stadion in Szene geht, in dem er sechs Jahre spielte, ist für den Salzburger zwar etwas besonderes, „aber für mich ändert Leipzig  gar nichts!“ Er möchte, egal wo, nur sein zweites Achtelfinale gewinnen. Das erste ging vor drei Jahren in Wembley gegen Italien erst nach Verlängerung verloren. Außer Laimer spielten damals auch Marcel Sabitzer, Christoph Baumgartner, Florian Grillitsch, Marko Arnautovic und Michael Gregoritsch.

Laimer: »Sind auf starken Gegner vorbereitet«

Das 6:1 führt nicht einmal zu einem Ansatz von Überheblichkeit. Das versichern die Spieler seit Tagen,so auch Laimer: „Wir können schon einiges mitnehmen, wissen aber auch, dass einiges außergewöhnlich war!“ Ein schwacher Tag des türkischen Tormanns Cakir, der drei Tore verschuldete, Dienstag nicht spielen wird. Auch das Spielglück,  als das türkische Anschlusstor zum 4:2 vom VAR zurückgenommen wurde, es statt dessen Handselfmeter für Österreich gab. Damit hieß es 5:1. Die Sperre von Türkeis Kapitän Calhanoglu sieht Laimer zwar nicht als Nachteil: „Trotzdem sind wir auf einen starken Gegner vorbereitet!“

Österreichs Aufstellung? Mit Danso, der gegen Holland pausierte, Laimer und Baumgartner, die erst eingewechselt wurden, kann unter den ersten Elf gerechnet werden. Die Frage ist, wer neben Danso im Abwehrzentrum beginnt. Sicher nicht Trauner, der verletzt ausfällt (siehe rechts), vielleicht Rechtsfuß Lienhart, vielleicht Linksfuß Wöber. Schiedsrichter ist der 44-jährige Portugiese Artur Soares Dias. Mit ihm haben bisher weder Österreich noch die Türkei ein Spiel gewonnen. Eine Serie muss Dienstag enden.Peter Linden

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