Der Rest bekommt Nachfrist, dann soll es Änderungskündigungen geben. Unternehmen hatte 882 der 960 Beschäftigten beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet.
94 Prozent der Belegschaft des Automobil-Zulieferers TCG Unitech mit Sitz in Kirchdorf haben sich bisher der Forderung des Unternehmens gebeugt und verzichten auf die kollektivvertragliche Lohn- und Gehaltserhöhung der Metallindustrie von 4,8 Prozent. Geschäftsführer Thomas Schmalzer bestätigte der APA am Donnerstag Berichte oberösterreichischer Medien. Die Firma hatte andernfalls Änderungskündigungen angedroht und 882 der 960 Beschäftigten beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet.
Ausgenommen von der Forderung des Managements waren nur Lehrlinge, in Altersteilzeit befindliche Beschäftigte oder jene, die nach Kollektivvertrag bezahlt werden. Jene rund 60 Mitarbeitenden, die bisher nicht unterschrieben haben, müssen sich bis spätestens Freitag nächster Woche entscheiden. Andernfalls werde es Änderungskündigungen geben, stellte Schmalzer klar.
Dass die Betroffenen den Lohn- und Gehaltsverzicht bei einer Besserung der wirtschaftlichen Lage wieder aufholen, sei nicht angedacht. Allerdings sei ihnen bereits im Vorjahr ein Gewinnbeteiligungsmodell angeboten worden. Schmalzer sprach von einem “Schulterschluss der Mitarbeiter”, die den Ernst der Lage erkannt hätten. “Sie haben es verstanden.” Er wolle mit dieser Maßnahme die Arbeitsplätze absichern, beteuerte er, “ich will die Leute an Bord halten” und “2025 mit dem genau gleichen Personalstand dastehen”.
Betriebsratsvorsitzende Roswitha Grammer sieht das naturgemäß anders: “Die meisten Mitarbeiter haben die neuen Verträge zähneknirschend unterschrieben” und bei der Wahl zwischen Gehaltsverzicht und Kündigung das geringere Übel gewählt.