Beran A., der ein Attentat auf die Konzerte von Taylor Swift in Wien geplant hat, war davor bei einem Imam für eine Ruqyah, eine Form der Teufelsaustreibung.
Der Imam H. Zaher A. predigt in einer Moschee in Wien und steht in Verbindung mit einem Netzwerk aus Saudi-Arabien, das sich auf Teufelsaustreibungen fokussiert hat, schreibt ÖVP-Kommunikationschef Gerald Fleischmann in seinem Buch “Die Codes der Extremisten”.
“Die Moschee, in der Beran A. laut Zeugen die Teufelsaustreibung vollziehen ließ, ist laut Insider-Info die Al-Ramah-Moschee im fünften Wiener Bezirk. Dort predigt der Anfang 30-jährige, aus Syrien stammende Imam H. Zaher A. In einem Video auf seinem YouTube-Kanal sagt er, dass dieser Kanal der Dawah diene, also der Missionierung. Und er rät hierfür zur Ruqya (also eines Exorzismus), um ‘den Satan abzuwehren'”, so ein Auszug aus dem Buch “Die Codes der Extremisten”.
Weiter im Buch: “Gelernt hat der Imam die Praktiken der Ruqyah bei einem Ägypter namens Mohamed F., der in Wien mit Gebrauchtwagen handelte und nebenbei über Jahre als Teufelsaustreiber tätig war. Als Hobby-Exorzist quasi.”
Verbindung mit einem Netzwerk aus Saudi-Arabien
Die Verbindung des Imams H. Zaher A. mit einem Netzwerk aus Saudi-Arabien, beschreibt Fleischmann in seinem Buch wie folgt: “Im Jahr 2023 übernahm H. Zaher A. die Betreuung der Facebook-Seite ‘Die Lehre der Ruqyah nach der Scharia’, mit knapp 100.000 Fans, die sich weltweit um Teufelsaustreibungen kümmert und aus Saudi-Arabien betrieben wird. H. Zaher A. ist einer von fünf Betreuern der Seite, je zwei weitere gibt es in Saudi-Arabien und Ägypten.”
Beran A. hatte Anschläge auf Swift-Konzerte geplant
Gegen Beran A. wird seit Monaten ermittelt. Er soll Anschlagspläne auf die Swift-Konzerte im August 2024 gemacht haben. Der 19-jährige Ternitzer mit nordmazedonischen Wurzeln soll einen Selbstmordanschlag für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf die Konzerte im Ernst-Happel-Stadion in Wien geplant haben.
Die Konzerte wurden aufgrund von bekannt gewordenen Terrorplänen kurzfristig abgesagt. Im Zuge der Ermittlungen zu den Anschlagsplänen fanden die Fahnder heraus, dass Beran A. mit zwei Freunden weitere Attentate in Dubai, Mekka und Istanbul geplant hätte.
Beran A., für den die Unschuldsvermutung gilt, soll sich im Internet radikalisiert haben.
ÖVP-Kommunikationschef Gerald Fleischmann
Ab 2017 war Fleischmann stellvertretender Kabinettchef im Büro des Bundeskanzlers Sebastian Kurz und Leiter der strategischen Kommunikationsplanung. In der Koalition von ÖVP und Grünen ab 2020, wurde er Kanzlerbeauftragter für Medienpolitik. Seit November 2022 ist er erneut Kommunikationsleiter der ÖVP. Sein Buch “Message Control” (2023) schaffte es auf Platz 1 der Bestsellerliste.