Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj hat seine Truppen im russischen Grenzgebiet Kursk besucht und eine positive Bilanz dieses Vorstoßes auf das Terrain des Gegners gezogen. Die russische Armee habe seitdem 34.000 Mann tot oder verletzt verloren bei ihren Versuchen, die Ukrainer zu vertreiben, schrieb Syrskyj auf Telegram.

“Dank des heldenhaften Einsatzes des ukrainischen Militärs war der Feind gezwungen, Truppen in großer Zahl auf seinem Territorium zu halten und Reserven aus anderen Richtungen zu verlegen”, erklärte der Oberkommandant. Außerdem seien in fast fünf Monaten etwa 700 russische Kriegsgefangene gemacht worden, die die Ukraine gegen eigene Leute in russischer Gefangenschaft eintauschen könne. Unabhängig überprüfbar waren die Angaben des Generalobersten nicht.

Rund 500 Quadratkilometer unter Kontrolle Kiews

Ukrainische Truppen hatten Anfang August 2024 überraschend den Krieg zum ersten Mal auf das Gebiet des Gegners getragen. Von den anfänglich eroberten etwa 1.000 Quadratkilometern Fläche ist nach fünf Monaten noch etwa die Hälfte geblieben. Kiew will das russische Gebiet als Faustpfand für mögliche Verhandlungen halten. Der Kreml hat eine Rückeroberung befohlen, die aber mühsam und verlustreich ist. Moskau setzt in Kursk viele nordkoreanische Soldaten ein.

Bei ukrainischen und westlichen Militärexperten gibt es aber unterschiedliche Meinungen, ob Syrskyj sein Ziel erreicht hat, gegnerische Truppen zu binden. Die russische Offensive im Osten der Ukraine läuft trotzdem weiter und verzeichnet Geländegewinne. Der Ukraine fehlten wegen Kursk gut ausgerüstete Brigaden, um das russische Vordringen im Donbass zu stoppen, lautet die Kritik.

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