Sturm Graz hat die Tabellenspitze in der Bundesliga zumindest für zwei Tage zurückerobert. Der Meister setzte sich am Freitagabend vor 15.746 Zuschauern in der Merkur Arena mit 2:0 gegen Rapid Wien durch. William Böving traf früh zur Führung (18.), Leon Grgic sorgte in der Nachspielzeit für die Entscheidung (90.). Rapid kassierte die zweite Niederlage in der Meistergruppe und bleibt Fünfter.
Sturm dominiert, Rapid bleibt harmlos
Von Beginn an zeigte Sturm, wer das Heimteam ist. Schon in den ersten Minuten tauchten die Grazer mehrfach gefährlich im Strafraum auf. Rapid setzte auf schnelle Gegenstöße, doch gefährlich wurden die Gäste kaum. Mamadou Sangare klärte gegen Malick Yalcouyé, bevor Böving nach 18 Minuten das 1:0 erzielte.
Bis zur Pause fand Rapid offensiv nicht statt. Ein Freistoß segelte am Tor vorbei, mehr war nicht drin. Sturm kontrollierte das Spiel, ohne jedoch weitere Großchancen herauszuspielen. Rapids Defensive hatte Mühe, das Spiel geordnet aufzubauen.
Gäste hoffen auf den Ausgleich, doch Sturm trifft
Nach dem Seitenwechsel wurden die Wiener aktiver. Matthias Seidl bediente Dion Beljo, der jedoch zu zögerlich agierte (53.). Auf der Gegenseite verpasste Otar Kiteishvili das 2:0 nur knapp (56.). Sturm blieb die spielbestimmende Mannschaft, auch wenn Rapid phasenweise mehr Ballbesitz hatte.
Trainer Robert Klauß brachte Winter-Neuzugang Romeo Amane erstmals in der Liga. Jonas Auer hatte Rapids beste Möglichkeit, doch Gregory Wüthrich klärte vor der Linie. In der Nachspielzeit setzte Sturm den Schlusspunkt: Grgic traf nach einem Eckball per Kopf.
Rapid vor schweren Aufgaben, Sturm reist nach Salzburg
Für Rapid war es die fünfte Niederlage im Frühjahr. Das Team steckt in einer schwierigen Phase, bevor am Donnerstag das Conference-League-Viertelfinale gegen Djurgarden ansteht. Danach folgt das Wiener Derby gegen die Austria. Sturm bekommt es in der nächsten Runde auswärts mit Red Bull Salzburg zu tun.
Die Stimmen zum Spiel
Jürgen Säumel (Sturm-Trainer): „Wir haben gezeigt, dass in einer engen Meisterrunde mit uns zu rechnen ist. Insbesondere in der ersten Halbzeit haben wir eine gute Energie und Bereitschaft gezeigt. Erfreulich war auch, dass wir in der zweiten Halbzeit alles investiert haben, um den Vorsprung zu verteidigen. Wir haben es geschafft, dass, wenn der Gegner aufkommt, wir so viel investieren, um da drüber zu kommen. Da bedarf es auch solcher Rettungstaten wie von Gregory Wüthrich.
Ich bin überzeugt, dass wir bis zum Schluss um die Meisterschaft dranbleiben werden. Bei Jatta hat es nicht so gut ausgesehen, wir hoffen aber, dass es nicht so schlimm ist. Wir brauchen alle Kaderspieler. Leon (Grgic) hat eine Nase für solche Situationen.“
Robert Klauß (Rapid-Trainer): „Natürlich haben wir uns heute mehr vorgestellt. In der ersten Halbzeit war es aber nach vorne hin einfach zu wenig. Wir haben zu viel zugelassen und der Gegner war auch zu oft in unserem Strafraum. Das erste Gegentor ist durch einen selbst gemachten Fehler gefallen, wir sind unnötig in Rückstand geraten.
In der zweiten Halbzeit hatten wir große Torchancen, machen sie aber nicht und geraten dann 0:2 in Rückstand, weil wir eine Standardsituation nicht gut verteidigt haben. Wir müssen anerkennen, dass etwas gefehlt hat, um hier etwas mitzunehmen. Im Vergleich zum Spiel gegen Salzburg haben wir uns aber heute nicht aufgegeben.“