Hinter Sturm Graz liegt eine äußerst turbulente Länderspielpause. Im ersten Spiel nach der gut viereinhalbjährigen, höchsterfolgreichen Ära von Erfolgscoach Christian Ilzer ist der Meister am Samstag (17 Uhr/live Sky) zuhause gegen Klagenfurt gefordert. 

Jüngst wurde mit Michael Parensen ein neuer Sportchef vorgestellt, für die weitaus größeren Schlagzeilen sorgte jedoch der Abgang von Trainer Christian Ilzer zu Hoffenheim. Im ersten Spiel nach der Trennung empfängt der Tabellenführer am Samstag (ab 17 Uhr, im Sport24-Livticker) Austria Klagenfurt. Gecoacht werden die Hausherren dabei interimistisch von Jürgen Säumel.

Ex-Sturm-Kapitän will sich beweisen

“Es war eine sehr intensive Woche. Ich freue mich jetzt auf das Spiel und die Stimmung im Stadion. Wir wollen die drei Punkte holen”, sagte Säumel. Der einstige Sturm-Kapitän wird zumindest bis zur Winterpause die Geschicke beim Double-Sieger leiten. Diese Chance wolle er nutzen und sich für höhere Aufgaben empfehlen. “Es steht zwar die Mannschaft im Vordergrund, aber als junger, ehrgeiziger Trainer möchte ich natürlich so lange wie möglich in der Verantwortung bleiben.”

Parensen neuer Sportchef

Die Entscheidung darüber, wie es auf dem Trainerposten im Frühjahr weitergeht, obliegt dann Neo-Sportchef Parensen. Der Deutsche folgte dem vor Wochen ebenfalls zu Hoffenheim abgewanderten Andreas Schicker nach und sprach Säumel bei seinem Amtsantritt “bis Winter die hundertprozentige Unterstützung des Vereins” zu. Danach werde man weiter beraten.

Ilzer hinterließeingespielte Truppe

Die Fußstapfen, in die Säumel nun tritt, könnten größer nicht sein. Unter Ilzer durchlief Sturm eine stetige Weiterentwicklung, die in der Vorsaison mit dem Double aus Meisterschaft und Cup gekrönt wurde. Hinterlassen hat er seinem Nachfolger Säumel jedenfalls eine eingespielte und äußerst talentierte Truppe, die nach weiteren Erfolgen strebt. “Wenn ein neuer Trainer kommt, ist eine Analyse des Ist-Zustands wesentlich”, verriet Säumel. “Es gibt eine sehr gute Hierarchie in der Mannschaft zwischen erfahrenen und jungen Spielern.”

Die erste Woche als Cheftrainer des Tabellenführers sei sehr positiv verlaufen. “Es hat eine gute Stimmung geherrscht und wir haben die Inhalte, die wir uns vorgenommen haben, gut durchgebracht”, sagte der 20-fache ÖFB-Teamspieler. Der “schwierigen Aufgabe” Klagenfurt sei man sich bewusst. Das von Peter Pacult trainierte Team agiere sehr kompakt und sei speziell im Konterspiel sehr gefährlich.

Sarkaria und Wüthrich vor Comeback

Positive Auswirkungen könnte der Trainerwechsel auf die nahe Zukunft von Manprit Sarkaria haben. Der Offensivspieler befand sich unter Ilzer nach Wechsel-Spekulationen im Sommer auf dem Abstellgleis, Säumel dürfte ihn nun wieder in den Kader berufen. “Manprit hat die Woche gut genützt”, verriet der Interimstrainer ohne weitere Infos verraten zu wollen. Zudem rückt das Comeback von Abwehrchef Gregory Wüthrich näher. Der Schweizer trainierte die gesamte Woche mit der Mannschaft und könnte bereits am Samstag eine Option sein.

Im Vergleich zu Sturm verlief die Länderspielpause in Klagenfurt ruhig. “Wir haben die Zeit genutzt, um uns gezielt auf die Partie vorzubereiten”, sagte Trainer Pacult. Trotz düsterer Bilanz gegen Sturm – nur ein Punkt aus den vergangenen sieben Duellen – reist er zuversichtlich zum Tabellenführer: “In Graz ist es nicht einfach, das ist klar. Aber wenn bei uns alles passt, können wir dort bestehen.”

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