Manche Menschen können essen, was sie wollen, und nehmen einfach nicht zu. Andere wiederum ernähren sich gesund, treiben Sport und sind trotzdem übergewichtig. Die Forschung scheint nun einen Grund dafür gefunden zu haben. Die Antwort liegt offenbar in den Genen.

Manchmal ist das Leben einfach nur unfair. Während manche Menschen ganz einfach an Gewicht verlieren, kämpfen andere verzweifelt, ein paar Kilos weniger auf die Waage zu bringen. Schuld daran ist aber anscheinend nicht was wir essen oder wie oft wir uns bewegen, sondern etwas, was wir gar nicht beeinflussen können. Laut einer neuen Studie der Universität Essex in Großbritannien liegt das Schlankheits-Geheimnis nämlich in den Genen.

Wissenschaft entdeckt Gen, das beeinflusst, wie schlank ein Mensch ist

Um den Zusammenhang zwischen Schlankheit und genetischen Ursachen zu erforschen, analysierte das Team um Dr. Henry Chung 14 sogenannte „Schlankheitsgene“. Die Studie hatte zum Ziel, den Einfluss dieser Gene auf den Gewichtsverlust zu untersuchen, insbesondere in Kombination mit regelmäßiger körperlicher Aktivität.

Die Wissenschafter führten bei den Teilnehmern einen DNA-Test durch. Die Teilnehmer sollten dreimal wöchentlich für 30 Minuten joggen. Ihre üblichen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten sollten sie beibehalten und kein zusätzliches Training absolvieren. Vor und nach der Studie wurden die Teilnehmer gewogen, um den Gewichtsverlust festzustellen.

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Teilnehmer, die die meisten der 14 Gene aufwiesen, innerhalb von acht Wochen den höchsten Gewichtsverlust erzielten. Diese Gruppe nahm im Durchschnitt etwa 5 Kilogramm ab, während diejenigen mit weniger Genmarkern nur etwa 2 Kilogramm verloren. Besonders wichtig war das PGC-1a-Gen, welches für ein Protein verantwortlich ist, das eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Stoffwechsels spielt. Laut den Forschern war dieses Gen für fast zwei Drittel der Gewichtsabnahme bei den Teilnehmern verantwortlich. 

Trotz der vielversprechenden Ergebnisse betont Dr. Chung, dass Gene allein nicht ausreichen, um erfolgreich an Gewicht zu verlieren. Auch andere Lebensstilfaktoren bleiben entscheidend. „Die besten Gene können nichts bewirken, wenn keine Bewegung und keine Änderungen des Lebensstils erfolgen“, erklärt er. „Ohne Intervention können die Schlank-Gene ihr wahres Potenzial nicht entfalten.“

Dr. Chungs zukünftige Forschung zielt darauf ab, das spezifische genetische Profil von Individuen besser zu verstehen. Dies könnte zu erfolgreicheren Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit und im Kampf gegen Übergewicht führen. So ist zum Beispiel bereits bekannt, dass das FTO-Gen in bestimmten Ausprägungen das Risiko für Übergewicht erhöhen kann.

Die Erkenntnisse dieser Forschung könnten auch für Anbieter von Gentests von Bedeutung sein. Sie nutzen DNA-Analysen, um herauszufinden, wie gut Menschen Proteine, Fette oder Kohlenhydrate verstoffwechseln können. Dies könnte zum Beispiel dazu führen, dass jemand entdeckt, dass Joghurt die bessere Frühstückswahl ist als ein Brot mit Aufstrich, je nach seinem genetischen Profil.

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