Ein attraktives Aussehen hat viele Vorteile. Laut einer neuen Studie spielt die Attraktivität sogar bei der Lebenserwartung eine entscheidende Rolle.  

Gutaussehende Menschen haben es im Leben oft leichter. Egal ob bei der Partnersuche, beim Gehalt, bei Beförderungen oder vor Gericht: Wer attraktiv ist, schneidet meist in allen Bereichen besser ab. Forschende der Arizona State University und der University of Texas in Austin wollen jetzt herausgefunden haben, dass schöne Menschen auch länger leben als unattraktive. Demnach leben weniger hübsche Frauen rund zwei Jahre kürzer, unattraktive Männer im Durchschnitt ein Jahr.


Attraktivität und Langlebigkeit

Für ihre Analyse betrachteten die Wissenschaftler:innen Daten einer Umfrage von über 8.000 Highschool-Absolvent:innen aus dem Jahr 1957. Etwa die Hälfte von ihnen ist inzwischen verstorben. Neben lebenslangen Gesundheitsdaten wurden auch Jahrbuchfotos gesammelt. Eine unabhängige Jury bewertete anschließend ihre Attraktivität anhand der Bilder ihrer Jahrbücher mittels einer „sorgfältigen Messmethode“. Dafür werden etwa bekannte Proportionsregeln wie der Goldene Schnitt angewandt, die auf das menschliche Auge besonders harmonisch wirken.

Wer unattraktiv ist, lebt kürzer

Nachdem das Forschungsteam die Attraktivität bewertete, untersuchten sie wann die Probanden starben. Das Ergebnis verblüfft: Die am wenigsten attraktiven Menschen hatten ein erheblich höheres Sterberisiko als der Rest der Gruppe. Das unattraktivste Sechstel der Männer lebte laut Studie fast ein Jahr kürzer als ihre besser aussehenden Geschlechtsgenossen. Bei den Frauen betrug der Unterschied sogar rund 2 Jahre. Es machte hingegen keinen Unterschied, ob die Menschen als „sehr attraktiv“ oder nur „durchschnittlich gutaussehend“ bewertet wurden.

Darum leben schöne Menschen länger

Die Forschenden erklären das Phänomen damit, dass eine höhere Attraktivität als Hinweis auf eine gute Gesundheit gilt. In der Evolutionspsychologie gibt es die Theorie, dass symmetrische Gesichter darauf hindeuten, dass diese Personen besser in der Lage sind, Krankheiten zu bekämpfen. Auch soziale Auswirkungen können eine mögliche Erklärung sein. Im Alltag werden attraktive Menschen oft wesentlich besser behandelt, was sich positiv auf die Lebenserwartung auswirken könnte.

Attraktivität und soziale Ungleichheit sind noch wenig erforscht

Studienleiter Connor M. Sheehan weist darauf hin, dass Attraktivität ein wenig erforschter Aspekt sozialer Ungleichheit ist: „Diese Ergebnisse unterstreichen wirklich, dass Menschen gerechter behandelt werden sollten, unabhängig von ihrem Aussehen.“ Trotzdem bleibt die Attraktivität in vielen Aspekten weiterhin eine Frage subjektiver Wahrnehmung. In der Studie heißt es daher abschließend, dass noch weitere Untersuchungen notwendig seien, um die Ergebnisse besser einordnen zu können.

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