Bisher ging man davon aus, dass derzeit rund 8,2 Milliarden Menschen auf der Erde wohnen. Die Wachstumskurve soll sich in den kommenden Jahrzehnten abflachen, bis 2080 soll die Weltbevölkerung dann bei knapp 10 Milliarden Menschen ihr Maximum erreichen.
Diese Zahlen stellen jetzt finnische Forscher infrage. Laut Berechnungen der Aalto University gibt es bereits deutlich mehr Menschen als bisher angenommen. Den Wissenschaftlern zufolge hat man bisher die tatsächliche Zahl der Menschen in ländlichen Regionen deutlich unterschätzt.
Neue Methode
Anhand einer neuen Methode haben die Forscher genauere Zahlen errechnet. Sie nutzten dabei Umsiedlungsdaten von Staudamm-Projekten, da dort die Menschen bei Umsiedlungen zwecks Entschädigungen genau gezählt wurden. Diese Daten kombinierten die Forscher dann mit Satellitenbildern.
Das Ergebnis ist erschreckend. „Selbst im genauesten Datensatz wurde die ländliche Bevölkerung um die Hälfte zu niedrig angegeben“, so die Studienautoren. Besonders gravierend sind die Unterschiede in China, Brasilien und Kolumbien. Die Forscher nehmen an, dass die tatsächliche Weltbevölkerung um mehrere hundert Millionen, vielleicht sogar um Milliarden Menschen größer ist.