Trump sorgt schon vor Amtsantritt international für viel Wirbel.

Nachdem der designierte US-Präsident Donald Trump den Einsatz von militärischem oder wirtschaftlichem Druck nicht ausgeschlossen hat bei seinem Bestreben, Kontrolle über den Panamakanal und Grönland zu erlangen, kommt am Mittwoch von den Betroffenen Kritik. “Die Souveränität unseres Kanals ist nicht verhandelbar”, sagte Panamas Außenminister Javier Martínez-Acha bei einer Pressekonferenz.

Aufgabe des Kanals sei es, der Menschheit und dem Welthandel zu dienen. “Die einzigen Hände, die den Kanal kontrollieren, sind panamaisch und das wird auch so bleiben”, so Martínez-Acha. Trump hatte am Dienstag auf einer Pressekonferenz auch den Einsatz des Militärs nicht ausgeschlossen, um die Kontrolle über den Kanal zu erlangen. Der Panamakanal und Grönland würden für die “wirtschaftliche Sicherheit” benötigt, so Trump.

EU würde US-Griff nach Grönland nicht zulassen

Was Grönland betrifft, so verwies der französische Außenminister Jean-Noël Barrot auf die EU. Es stehe außer Frage, dass die Europäische Union es nicht zulassen würde, dass andere Nationen der Welt ihre souveränen Grenzen angreifen würden, “wer auch immer sie sind”, sagte Barrot am Mittwoch dem Radiosender France Inter. “Wir sind ein starker Kontinent.” Er glaube nicht, dass die USA Grönland überfallen würden, das seit mehr als 600 Jahren zu Dänemark gehört, aber politisch weitgehend eigenständig ist.

“Wenn Sie mich fragen, ob ich glaube, dass die Vereinigten Staaten in Grönland einmarschieren werden, lautet meine Antwort: Nein. Aber sind wir in eine Zeit eingetreten, in der es um das Überleben des Stärkeren geht? Dann ist meine Antwort: Ja”, sagte Barrot. Die EU dürfe sich nicht einschüchtern lassen oder übermäßig besorgt sein, sondern müsse aufwachen und stärker werden.

Trump hat zuletzt wiederholt über eine Ausweitung des US-Territoriums gesprochen. So bezeichnete er vor zwei Wochen den Besitz und die Kontrolle über Grönland als “eine absolute Notwendigkeit”. Das weitgehend autonome dänische Gebiet mit 57.000 Einwohnern verfügt über Bodenschätze sowie Öl- und Erdgasvorkommen. Trump argumentiert zudem mit einer sicherheitspolitischen Bedeutung der Insel. Er hatte bereits während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 Interesse am Kauf Grönlands bekundet, war jedoch von den grönländischen und dänischen Behörden zurückgewiesen worden.

Kanada wies Vorstoß zurück

Kurz vor Weihnachten sprach Trump davon, auch wieder die Kontrolle über den Panamakanal übernehmen zu wollen. Er hat erklärt, die USA würden nicht fair behandelt, wenn es um die für die Weltwirtschaft wichtige Wasserstraße gehe. Zudem hat er vor einer Einflussnahme Chinas gewarnt, ein Vorwurf, den er am Dienstag wiederholte. Die Volksrepublik verwaltet weder den Kanal noch hat sie die Kontrolle darüber. Eine Tochtergesellschaft der in Hongkong ansässigen CK Hutchison Holdings verwaltet zwei Häfen an den karibischen und pazifischen Eingängen.

Der Republikaner hat zuletzt auch wiederholt Anspielungen gemacht, dass Kanada der 51. Bundesstaat der USA werden sollte. Auf eine Folgefrage zur Ausübung von Druck in diesem Zusammenhang sagte Trump am Dienstag, bei Kanada würde er wirtschaftliche Maßnahmen erwägen. Aus Kanada kam umgehend eine Ablehnung des scheidenden Ministerpräsidenten Justin Trudeau von den Liberalen wie auch des konservativen Oppositionschefs Pierre Poilievre. Auf dem Kurznachrichtendienst X des Trump-Beraters Elon Musk erklärten sie beiden, dass Kanada niemals Teil der USA werden wird. Trump hat Zölle von 25 Prozent auf alle Einfuhren aus Kanada angekündigt. Kanada hat 40 Millionen Einwohner, etwa so viele wie Kalifornien.

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