Die Verantwortlichen der Vorarlberger Landtagsparteien fanden am Sonntagabend durchwegs positive Worte zum Abschneiden ihrer Stadt- und Ortsorganisationen bei den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen.
Für den Ausgang der Stichwahlen in zwei Wochen herrschte ausschließlich Optimismus. Auch bundespolitisch kamen durch die Bank Gratulationen.
Stichwahl steht bevor
SPÖ-Chef Andreas Babler freute sich über das “unglaublich starke Ergebnis” für Michael Ritsch in Bregenz. FPÖ-Chef Herbert Kickl wiederum sah den “freiheitlichen Erfolgslauf” fortgesetzt. Für den “großartigen Wahlkampf” lobte ÖVP-Generalsekretär, Nico Marchetti, die schwarzen Kandidaten. Zudem verwies er auf die noch offenen Stichwahl-Auseinandersetzungen in zwei Wochen, bei denen die Volkspartei noch im Rennen sei.
Auch Grünen-Generalsekretärin Olga Voglauer stellte sich als Gratulantin ein: “Der jahrelange Einsatz für die Menschen vor Ort zeigt sich an den vielen guten Ergebnissen übers ganze Ländle verteilt.” Ähnlich fiel die Einschätzung von NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos aus, der sich über Mandatsgewinne freute.
Vorarlberger Volkspartei und Freiheitliche zufrieden
ÖVP-Klubobfrau Veronika Marte bedauerte, dass es Roland Frühstück in Bregenz nicht in eine Stichwahl gegen Bürgermeister Ritsch schaffte (“hätten wir uns gewünscht”). Umgekehrt betonte sie, dass Simon Tschann in Bludenz Stadtoberhaupt bleiben wird, ohne in eine Stichwahl zu müssen. Auch das habe man nicht erwartet, stellte Marte fest.
FPÖ-Parteichef Christof Bitschi sprach von einem “absoluten Erfolgstag” und verwies auf die gehaltenen Bürgermeisterposten, einen gewonnenen sowie die Stichwahlen in Lustenau und Feldkirch mit FPÖ-Beteiligung. In Nenzing (Bez. Bludenz) werde man alles unternehmen, damit die Gemeinde freiheitlich bleibe. Kickl sah in den Ergebnissen einen Beweis dafür, “dass die Kandidatinnen und Kandidaten der FPÖ auch auf kommunaler Ebene den Schulterschluss mit der eigenen Bevölkerung glaubwürdig und nachhaltig vollziehen”, so der FPÖ-Chef in einer Aussendung. Wie Bitschi verwies Kickl auf die amtierenden freiheitlichen Bürgermeister Dieter Egger, Florian Küng und Andreas Dobler. Freude herrschte über einen neuen blauen Bürgermeister in der Gemeinde Mittelberg im Kleinwalsertal. Den Stichwahlen sehe man “mit großer Zuversicht” entgegen.
Grüne freuen sich über “historischen Erfolg” in Lustenau
Die Vorarlberger Grünen freuten sich einerseits über die Wahlergebnisse in ihren Bürgermeister-Gemeinden, andererseits aber auch über historische Erfolge in Lustenau und Rankweil (Bez. Feldkirch). In Höchst wurde Bürgermeister Stefan Übelhör bestätigt, in Lochau hat Frank Matt in einer Stichwahl in zwei Wochen die Chance, Bürgermeister zu bleiben. In Rankweil resultierten 35 Prozent, in Lustenau 26 Prozent. “Das zeigt, dass die Menschen den Einsatz der Grünen für Naturschutz, Bildung und ein gutes Miteinander schätzen und unterstützen”, sagte die Vorarlberger Grünen-Spitze.
Leiter gratuliert Ritsch
SPÖ-Landesparteivorsitzender Mario Leiter, der sich in Bludenz selbst zur Wahl stellte und Tschann unterlag, führte seine Niederlage auf viele Faktoren zurück. SPÖ-Bürgermeister Michael Ritsch gratulierte er zum Verbleib an der Stadtspitze. Ritschs gute Arbeit sei honoriert worden, stellte Leiter fest. Er selbst werde Klubobmann im Landtag bleiben. Babler freute sich nicht nur über das persönliche Ergebnis von Ritsch, sondern auch darüber, dass es der SPÖ gelang, erstmals seit 1995 wieder stärkste Fraktion in der Stadtvertretung der Landeshauptstadt zu werden.
Claudia Gamon (NEOS) zeigte sich vom Wahltag in Vorarlberg trotz ausbleibender spektakulärer Erfolge nicht enttäuscht. “Wir schaffen es von Wahl zu Wahl, neue Listen aufzustellen. Wir gehen diesen Weg beständig weiter”, so Gamon.