Neue Erkenntnisse und die Geschichte: “Dem Krebs auf der Spur”.

Forscher, Mediziner und einer, der sich für die Entstigmatisierung von Patientinnen einsetzt: Wer sich in Österreich mit der Krankheit Krebs beschäftigt, kommt an ihm nicht vorbei: Onkologe Christoph Zielinski. Zusammen mit dem Journalisten Herbert Lackner hat der jetzt das Buch Dem Krebs auf der Spur veröffentlicht.

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Aufklärung und Mut

Es ist eine Art Biographie einer Leid und Unbehagen bringenden Krankheit, die wir (noch immer) nicht beherrschen können. Wie die Titel sagt, haben wir das große Ziel noch nicht erreicht, sind einer Heilung aber auf der Spur. Doch statt negative Gefühle zu verfestigen, Angst zu machen, klärt der Text auf, schenkt Mut und gibt Hoffnung.

 

 

Behandlung: Von Anfängen bis in die Zukunft

Risiken. In knappen, verständlich formulierten Kapiteln wird das erste dokumentierte Auftreten von Krebs in der Menschengeschichte nachgezeichnet, die erste Chemotherapie geschildert. Wo befinden wir uns jetzt aktuell, was hat sich in wenigen Jahrzehnten stark gebessert beim Therapieerfolg? Was machen Umwelt, Klimakrise mit unseren Körpern und wie sehr beeinflussen genetische Faktoren das Risiko für eine Erkrankung?

Blick ins Jahr 2025

Einen Ausblick darauf, wo wir um das Jahr 2025 stehen werden, mit Forschungsansätzen und Behandlungsmethoden, gibt uns der Mediziner auch. Zum Schluss ist noch ein Interview mit Christoph Zielinski zu finden, in dem er seine Erfahrungen mit der Krankheit, die seine Berufung wurde, schildert. 

Es gibt große Fortschritte bei Diagnose und Therapie von Krebs. Aber gehen diese angesichts des Aufwands nicht zu langsam?
CHRISTOPH ZIELINSKI: Ich bin 1979 in den Beruf eingestiegen, in den folgenden zehn bis fünfzehn Jahren sind mir die Fortschritte viel zu langsam gegangen. Wir haben neue Chemotherapeutika bekommen, die eine bessere Wirkung hatten, aber das war nicht zufriedenstellend. Auch diese Medikamente hatten wieder nur die Verhinderung der Zellteilung zum Ziel. Ende der 1990er und zu Beginn der 2000er Jahre hat dann alles an Tempo gewonnen. Jetzt ist es bereits so, dass man bei einer einzelnen Krebsart kaum mit allen Neuerungen nachkommt, welche die Wissenschaft uns anbietet. Bei Lungenkrebs etwa gibt es heute schon Spezialisten für eine ganz bestimmte molekulare Mutation.

Wie viele Krebserkrankungen sind auf den Lebensstil zurückzuführen, wie viele sind „ererbt“ und wie viele sind einfach Schicksal?ZIELINSKI: Grob geschätzt: Ererbt sind etwa zehn bis zwanzig Prozent, 60 Prozent sind Lebensstil und der Rest ist schicksalshaft. Lebensstil heißt: Rauchen und/oder Übergewicht, oft wegen falscher Ernährung und zu wenig körperlicher Bewegung. Rauchen spielt bei 90 Prozent aller Krebsarten eine Rolle, auch bei solchen, bei denen man es nicht erwarten würde wie etwa dem Gebärmutterhalskrebs. Lungenkrebs bei Nichtrauchern ist das, was ich schicksalshaft nennen würde.

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