Mittels professionell betreutem Taubenschlag gelingt am Wiener Hauptbahnhof die Geburtenkontrolle bei den Vögeln. Nun wird das Projekt ausgeweitet.  

Am Hauptbahnhof gibt es seit Oktober 2022 einen Taubenschlag, der regelmäßig kontrolliert und betreut wird. Ziel ist die Population der Vögel nicht weiter anwachsen zu lassen. Dabei wird die Behausung mehrmals wöchentlich gereinigt und bereits gelegte Eier werden durch Kunststroffattrappen ersetzt. So brüten die Vögel weiter ohne sich zu vermehren.

Kleine Bruterfolge werden erlaubt

Bisher wurden so 570 Eier ausgetauscht. Sind die Eier bereits angebrütet, wird den Tauben ein Bruterfolg gewährt. „Insgesamt gibt es 81 Brutplätze mit 53 Brutpaaren, die nachweislich regelmäßig brüten“, so Kim Baumann, Wildtierökologin des Wildtierservices Wien zum ORF. Ziel ist eine Geburtenkontrolle, um die Population der Stadttauben zu regulieren. Nach nur zwei Jahren zeigen sich deutliche Verbesserungen im Umkreis des Taubenschlags.

Artgerechtes Futter ist besser als Reste vom Boden

Würden die Eier entfernt, begännen die Tiere sofort wieder mit einer Eiablage. Der teilweise Austausch der Eier verlängert dagegen die Brutzeit und verzögert auch die Fortpflanzung. Zusätzlich wird den Vögeln artgerechtes Futter gegeben. Dadurch produzieren sie weniger Durchfallkot. Festere Exkremente lassen sich schließlich auch leichter bei der Stadtreinigung entfernen.

In der Stadt leben derzeit 50.000 bis 60.000 Tauben, die an jenen Punkten häufiger auftreten, wo sie am Boden entweder gefüttert werden oder selber viel Futter finden. Deshalb sollten die Tiere auch nicht gefüttert werden. Der Taubenkobel am Hauptbahnhof wird bereits von bis zu 600 Tauben angesteuert. Deshalb wir ein zweiter kontrollierter Taubenschlag in der Leopoldstadt bei der Jungstraße errichtet.

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