Tawfik Ben Ahmed Chaovali richtete am 27. Dezember 1985 auf dem Wiener Flughafen ein Blutbad an.  Der Palästinenser galt als der gefährlichste Häftling Österreichs – jetzt ist der Terrorist nach 38 Jahren Haft mit 64 in Stein verstorben.

NÖ. Fast wäre er nach 31 Jahren Haft 2016 freigekommen – doch dann gab er sich als IS-Mitglied aus und bedrohte Justizwachebeamte und kassierte erneut wegen Widerstands eine Gefängnisstrafe. Mit der neuerlichen Verurteilung blieb der Staatsfeind Nr. 1 weiter hinter Gittern, nachdem der Antrag zur bedingten Entlassung des zu lebenslanger Gefängnisstrafe verurteilten Häftlings bereits eingereicht war.

Wie nun bekannt wurde, soll der Flughafen-Attentäter (drei Menschen mussten beim Versuch, eine El-Al-Maschine zu entführen, in Schwechat sterben) leblos in seiner Zelle in der Justizanstalt Stein (NÖ) gefunden worden sein. Unter welchen Umständen, ist noch unklar – Fremdverschulden wird keines kolportiert.

Das Komplott am Flughafen scheiterte damals schon an den Flugschaltern. Zwischen den Terroristen und israelischen Sicherheitsleuten sowie Polizisten kam es zu einem Schusswechsel, bei dem zwei Österreicher und ein Israeli getötet und 40 weitere Personen verletzt wurden. Chaovali erlitt einen Bauchschuss und wurde im AKH Wien operiert.

Seine lebenslange Haftstrafe verbüßte der Anhänger des Terrorpaten Abu Nidal dann in der Justizanstalt Garsten, wo er im Mai 1995 durch die Oberlichte der Tischlerei ausbrach und schon zwei Stunden später im Keller eines Steyrer Wohnhauses wieder gefasst wurde. Nach Zwischenstationen in Graz-Karlau und Stein war Chaovali ab dem Jahr 2015 wieder in Garsten eingesperrt. Dort hatte sich der Ex-Terrorist im Oktober gegen die Verbringung in die Absonderung gesträubt und die Justizwachebeamten beschimpft. Schließlich kam er wieder nach Stein – wo der damalige Anstaltsleiter schon feststellte: “Chaovali ist nicht mehr der Jüngste und Gesündeste.”

Jetzt dürfte er offenbar todkrank mit 64 verstorben sein.

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