Ein 20-jähriger Syrer, welcher verdächtigt wird, zur IS-Terror-Vereinigung in Niederösterreich zu gehören, soll versucht haben eine 17-Jährige zu vergewaltigen.
NÖ/Wien. In St. Pölten ist ein Netzwerk von mutmaßlichen IS-Terror-Anhängern ausgehoben worden. Darüber wurde bei einer Pressekonferenz am Dienstag berichtet. Kontakt zu dem Kopf des IS-Netzwerkes soll auch ein 20 Jahre alter Syrer aus Wien, bei dem umfangreiches IS-Propagandamaterial gefunden wurde, gehabt haben.
Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass dieser Syrer versucht haben soll, eine 17-Jährige am 18. März im Gemeindegebiet Biedermannsdorf zu vergewaltigen.
Nur aufgrund der heftigen Gegenwehr der Ungarin kam es nicht zum Äußersten. Der vorerst Unbekannte hatte das Teenie-Mädchen zuerst bedrängt und dann versucht, es zu vergewaltigen. Obwohl ihm dies nicht gelang, drückte er die 17-Jährige zu Boden, befriedigte sich selbst und ejakulierte schließlich auf der Hose des Opfers.
Erst danach flüchtete er. Das Opfer erlitt nur leichte Verletzungen und einen großen Schock. Kennengelernt hatten sich die beiden zwei Tage vor der Tat im Internet und sich schließlich verabredet.
Der Beschuldigte fuhr das Opfer mit seinem Moped zu einer abgelegenen Wiese. Mehr als seinen Namen “Abdul” und den Wohnort Wien wusste sie von dem Tatverdächtigen nicht.
Durch akribische kriminalistische Ermittlungen gelang es Beamten der Polizeiinspektion Wiener Neudorf schließlich, einen 20-jährigen, in Wien wohnhaften, syrischen Asylwerber als Beschuldigten zu ermitteln und nach Anordnung der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt Ende August festzunehmen.
Sperma-Spuren entlarvten Tatverdächtigen
Er bestritt bei der Befragung die Tat, jedoch wird er neben der glaubwürdigen Aussage des Opfers auch durch die am Opfer sichergestellten Spermaspuren, die aufgrund durchgeführter DNA-Analyse eindeutig vom Beschuldigten stammen, schwer belastet.
Im Rahmen der weiteren Ermittlungen wurden am Handy verdächtige Dateien, die auf mögliche terroristische Verstrickungen hindeuteten, vorgefunden. Aus diesem Grund übernahm das Landesamt Staatsschutz und Terrorismusbekämpfung Niederösterreich (LSE NÖ) die weitere Datenauswertung.
Hierbei konnte Propagandamaterial der terroristischen Vereinigung “Islamischer Staat” vorgefunden werden, wobei es sich nicht nur um Propagandamaterial aus dem Internet, sondern auch um durch den Beschuldigten selbst hergestelltes Videomaterial, in dem er für den “Islamischen Staat” warb und zum “Jihad” aufrief, handelte. Dieses Material verschickte der Syrer offensichtlich im Internet, um den IS zu unterstützen und Mitglieder für diesen zu rekrutieren.
Ebenso ermittelte das LSE NÖ, dass der Verdächtige versuchte, eine Person in Spanien insofern zu nötigen, als dass ein von ihm an diese Person in Spanien übersandtes Video sofort wieder gelöscht werden solle, ansonsten er diese Person umbringen werde. Als Untermauerung, dass er seine Drohung ernst meine, übermittelte der Beschuldigte an diese Person ein Video, auf dem zu sehen ist, wie eine Person von einer anderen mit mehreren wuchtigen Messerstichen attackiert wird. Die spanische Rufnummer, mit der der Beschuldigte kommunizierte, konnte trotz intensiver Ermittlungen keiner Person zugeordnet werden.
Der 20-Jährige, der sich seit August in der Justizanstalt Wiener Neustadt in Untersuchungshaft befindet, bestritt zu Beginn der Vernehmung durch Beamte des LSE NÖ vorerst die Vorwürfe und brach nach kurzer Zeit die Vernehmung mit dem Verweis, er werde nun nichts mehr sagen, ab.
Der Beschuldigte stand auch mit jenem 20-jährigen Nordmazedonier, der vom Landesgericht St. Pölten wegen Mitgliedschaft an einer terroristischen Vereinigung zu einer unbedingten Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt wurde, in Kontakt.