Eine Erschöpfung kann sich in Form von depressiver Verstimmung manifestieren. Rasche und einfache Strategien zur Bewältigung von Seelentiefs bietet Dr. Franziska Rubin.

Hoffnungslosigkeit, Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen, verminderter Antrieb, verminderte Konzentration und Reizbarkeit. Das können Symptome eines Seelentiefs sein, das sich negativ auf die Lebensqualität auswirken kann und ernst genommen werden sollte. Halten diese Beschwerden an, sollte unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Wie Medizinerin Dr. Franziska Rubin in „Die Erste-Hilfe-Box für die Seele“ erklärt, können depressive Verstimmungen aber auch manchmal als Folge von Erschöpfung auftreten. Ist man erschöpft, wird das Gleichgewicht im Nervensystem gestört und das beeinflusst wiederum die Stimmung.

Unterstützung aus der Natur

Laut der Autorin können Phytopharmaka, also pflanzliche Arzneimittel bei leichten bis mittelschweren depressiven Episoden unterstützend eingesetzt werden. Positiv auf die Stimmung und die Motivation wirken beispielsweise Präparate, die Johanniskraut, Safran oder auch Helmkraut enthalten. Zum Auftanken können Heilkräuter wie zum Beispiel Wermut, Ingwer, Rosmarin und Enzian in verschiedenen Zubereitungen eingesetzt werden. Zum Aktivieren, Beleben und Stärken der Nerven sind z. B. Vanille, Angelikawurzel, Grapefruit, Rosenholz oder Lemongras geeignet.

Hilfe für schwere Momente

Eine gute und schnell wirksame Unterstützung gegen Energievampire wie Kummer, Überforderung, Stress und Burn-out, Angst, schwache Nerven, einem überforderten Immunsystem, Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit bieten Dr. Rubins Erste-Hilfe-Karten. Auf den nächsten Seiten finden Sie einige Anwendungen der Ärztin. Sie sollen dabei unterstützen, mit unseren Kräften schonend umzugehen und unsere Batterien immer wieder aufzuladen. Denn: „Ein Mensch mit viel Lebensenergie besitzt das Potenzial, um glücklich und zufrieden zu sein, seinen Alltag zu meistern und vor allem: das Leben zu genießen“, so die Medizinerin.

SOS-Plan: Das hilft

Raus in die Natur 

Wirkung: Die Natur bietet Zuflucht, Entschleunigung und Langsamkeit. Ein simpler Spaziergang entspannt und lädt die Batterien auf. Der Aufenthalt in der Natur aktiviert den Entspannungsnerv, beschleunigt Heil- und Erholungsprozesse, macht den Kopf wieder frei und stärkt die Konzentrationsfähigkeit.

So geht´s: Finden Sie die Landschaft, die zu Ihnen passt:

  • Wald: Bäume kommunizieren mit Terpenen (Duftstoffe). Diese wirken auf unser Immunsystem wie Botenstoffe und lassen die Anzahl von Abwehrzellen im Blut bis um die Hälfte ansteigen.
  • Berge: Sie wirken schützend und bieten befreiende Ausblicke. Das hilft Gedanken zu ordnen und schenkt das Gefühl der Kontrolle. Für den Weg nach oben gibt es eine Extraportion Gute-Laune-Hormone.
  • Wasserfälle: Wer sich im Mikroklima eines Wasserfalls aufhält, kann nachhaltig stressbedingte Beschwerden abbauen. Das liegt an der hohen Anzahl negativer Ionen in dem vernebelten Wasser, die den Stoffwechsel anregen und im Gehirn Alphawellen erzeugen können, was tief entspannt.
  • Meer: Die Wellen beruhigen und spiegeln unseren Atemrhythmus. Diese Landschaft schenkt Freiheit und Schwerelosigkeit. Sie lässt durchatmen und abschalten.

Kakao + Antistress-Atmung

Kakao und eine beruhigende Atemübung sind eine unschlagbare Kombi bei Überlastung.

Wirkung: Kakao regt die Sauerstoffversorgung im Gehirn an, wodurch wir nachweislich schwierige Aufgaben besser lösen können. Die Kombi wirkt somit konzentrationssteigernd, durchblutungsfördernd und blutdrucksenkend.

Kakao-Energydrink: 250 ml Haferdrink erwärmen (nicht kochen!) und 35 g Rohkakao unterrühren. Nach Belieben mit 1 Prise Zimtpulver, etwas (Kokosblüten-)Zucker oder 1/4 TL Vanilleextrakt verfeinern. Schluckweise genießen.

Beruhigende Atemübung

  1. Legen Sie Ihre Zungenspitze an die Erhöhung hinter den Vorderzähnen. Die Lippen liegen locker aufeinander.
  2. Atmen Sie 3 Sekunden lang durch die Nase ein.
  3. Halten Sie den Atem für 1 Sekunde an.
  4. Atmen Sie 6 Sekunden lang durch den Mund aus und machen Sie dabei mit Ihren Lippen: „Whoosh“.
  5. Zwei Sekunden Pause, wiederholen. Zwei Minuten lang üben.

Vanillegefühle

Bei Nervosität und Unruhezuständen: Hat man das Gefühl man bräuchte ein Momentchen Glück, ist dieser schnelle Chia-Vanille-Pudding ein toller Erst-Helfer.

Wirkung: In der Aromatherapie wird das ätherische Öl aus den Samenkapseln der Orchideenpflanze Vanilla wegen seiner Superkräfte auf Körper und Psyche geschätzt. Der Geist beruhigt sich, dafür steigt die Lebenslust,denn Vanille vitalisiert und hellt die Stimmung auf.

Zutaten:

  • 6 EL Chiasamen
  • 440 ml Sojadrink
  • 2 EL Honig
  • ½ Stange Vanille

Zubereitung:

  1. Die Vanilleschote längs aufschneiden und mit dem Messerrücken das Mark herauskratzen.
  2. Chiasamen in eine Schüssel geben, den Sojadrink, Honig und Vanille dazu geben und mit einem Schneebesen kurz verrühren.
  3. Im Kühlschrank 25 bis 30 Minuten quellen lassen.
  4. Sofort in Gläser füllen. Schmeckt auch mit ein paar Löffelchen Apfelmus oder Beeren.

Lavendel-Auflage

Wirkung: Die Lavendelauflage dämpft unser Stress-Nervensystem, senkt den Blutdruck und beruhigt, sorgt für einen besseren Schlaf, löst Verspannungen, lindert Herzschmerz
Das braucht man:

  • Lavendelöl (Apotheke/Reformhaus)
  • 1 kleines Handtuch/Baumwolltuch
  • 1 Wolldecke

Anwendung:

  1. Suchen Sie sich einen bequemen Platz auf dem Sofa oder Bett. Breiten Sie die Wolldecke aus zum Einwickeln.
  2. Handtuch in kühles Wasser tauchen und auf Herzgröße (DIN A5) falten und mit dem Öl bereitlegen. Legen Sie sich auf die Wolldecke.
  3. Verteilen Sie 10 Tropfen Lavendelöl auf Ihrer Herzgegend (links).
  4. Legen Sie das kleine kühle Handtuch/Baumwolltuch auf die Herzgegend. Jetzt fest in die Wolldecke rollen und spüren, wie Ihre Haut das Tuch wieder erwärmt.
  5. 30 Minuten ruhen 
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