Einmal zu oft eskaliert ist das Gemüt eines 21-jährigen Sprosses einer indischstämmigen Wiener Familie. Beim Streit um Hausarbeit attackierte er den Vater, seine Mutter, die jüngere Schwester und schließlich auch noch die Polizei.
Wien. Wie die Polizei berichtet, war es am Wochenende in einer Wohnung im 15. Bezirk zu wiederholten Gewaltausbrüchen eines 21-jährigen Inders (die Familie ist in den 1980er-Jahren nach Österreich eingewandert) gegenüber seiner Familie.
Milch verschüttet, dann Unordnung im Badezimmer
Am Samstag soll der Tunichtgut aufgrund eines Streits um die Hausarbeit seine 16-jährige Schwester und seine 55-jährige Mutter mit beiden Händen gewürgt und seinem Vater mehrere Faustschläge in die Rippen versetzt haben. Und das alles nur, weil er Milch verschüttet hatte und sich weigerte, selbst aufzuwischen.
Tags darauf, als es darum ging, das Bad so zu hinterlassen, dass auch andere ohne Grausen benützen können, drehte der junge Mann erneut durch. Als er seiner Mutter mehrmals mit der Faust ins Gesicht und gegen den Oberkörper schlug, verständigten die Opfer die Polizei.
Dreifaches Annäherungsverbot verhängt
Während die Familienmitglieder von der Rettungsdienst erstversorgt wurden und zur Abklärung ins gebracht wurden, begleitete der Beschuldigte die Beamten zunächst freiwillig auf eine Polizeiinspektion. Im Zuge seiner Vernehmung soll sich der Sohn jedoch zunehmend unkooperativ und aggressiv gezeigt haben. Als er versuchte unter Gewaltanwendung aus der Wachstube zu flüchten, wurde er von den Beamten vorläufig festgenommen. Gegen ihn wurden Betretungs- und Annährungsverbote gegenüber dem Vater, der Mutter und der Schwester sowie ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen.
Der 21-Jährige wurde wegen des Verdachts der mehrfachen Körperverletzung, der versuchten schweren Körperverletzung und des versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt angezeigt. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien wurde er in eine Justizanstalt gebracht.