Platz 21 statt Medaille – Kollegen richteten Tourneesieger auf.
Nach acht Saisonsiegen und dem Vierschanzentournee-Sieg war Daniel Tschofenig am Sonntag als Favorit ins WM-Springen auf der Normalschanze gegangen. Bereits nach dem 1. Durchgang war alles gelaufen: Windpech, Abszturz – am Ende blieb Platz 21. ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl: “Wir werden das gut analysieren.”
Tschofenig: “Wäre am liebsten gleich heimgefahren”
“Brennheiß”, wie er selbst sagt, verließ Tschofenig den Auslauf. “Schon deppert, dass einem so was genau bei der WM passiert.” Dass er in der ersten Wut “am liebsten Heimgefahren” wäre, war natürlich nicht ernst gemeint.
Bei der Medaillenfeier von Bronze-Kollege Hörl ließ sich der 22-jährige Kärntner wieder aufrichten: “Nach so einem Tag hat es geholfen, dass der Jan die Bronzene gewonnen hat. Das hat einen Boost in die richtige Richtung gegeben.” Die entspannte Feier in der Pizzeria hätte ihn wieder auf andere Gedanken gebracht. “Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Da kann man Jan zu Ehren auch ein bissl Party machen.”
Der Weltcup-Leader versichert, die Enttäuschung zum WM-Auftakt gut weggesteckt zu haben: “Prinzipiell weiß ich, dass ich es kann. Meine Sprünge waren jetzt nicht ganz schlecht.”
ÖSV-Adlerdominanz ist weg
Dass die ÖSV-Adler um den glücklosen Tschofenig nicht mehr so dominant auftreten, kommt für ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher nicht wirklich überraschend: “Andere Nationen haben sich in den letzten Wochen um einiges verbessert und sind uns näher gekommen. Es war klar, dass es nicht immer so weitergehen kann mit Dreifachsiegen.” Stecher ist froh, dass es jetzt auf die Großschanze geht: “Die Große müsste uns normalerweise besser liegen.”
Nach dem Mixed-Bewerb am Mittwoch folgt für Tschofenig & Co. am Donnerstag die Team-Konkurrenz. Spätestens am Samstag beim Springen auf der Großschanze will “Tschofi” zurückschlagen.