Viel Phantasie braucht es nicht, um sich vorzustellen, was vergangenen Samstag im Morgengrauen vor der Pforte zur Nobel-Disco Volksgarten beim Heldenplatz passiert ist: Ein wohl auch alkoholisierter Ballesterer (35) kommt mit seiner nächtlichen Begleitung ins Freie, wo auch andere rumstehen, aufs Taxi warten oder um ihren vor dem Tanztempel breit geparkten Rich Kid-Boliden stehen. Der auffallend jüngeren Begleitung von Guido Burgstaller (der geschieden ist) gelüstet es nach einer Zigarette, sie fragt einen von zwei Schnöseln vor dem Lokal um Feuer, das ihr gereicht wird, wobei sich die auch nicht mehr ganz nüchternen Jungs nicht ersparen können, augenrollend und überheblich den Dialekt der jungen Frau -sie kommt aus Oberösterreich – aufs Korn zu nehmen.
Jetzt dürfte sich beschützend “Burgi” eingemischt haben, der um Contenance und Zurückhaltung -kurz: “Hoit’s de Goschn” – bat, worauf sich Imponiergehabe und verletzter Stolz der Burschen (die den bekannten Fußballer angeblich nicht als solchen erkannt haben wollen) von einer Sekunde auf die andere entzündete: Der 23-Jährige, jetzt in U-Haft sitzende Niederösterreicher versetzte dem Rapid-Kicker, der lässig (den Angreifer empfand es möglicherweise als provokant) mit beiden Händen in den Hosentaschen an der Bordsteinkante stand, einen höchst unlucky Punch, der den 1,87-Meter-Kärntner satt und punktgenau am Kinn traf.
Heftige Kopfschmerzen nach dem Volltreffer
“Burgi” taumelte und stürzte rücklings so unglücklich über die Gehsteigkante, dass er mit voller Wucht mit dem Kopf auf dem Asphalt aufschlug. Der Angreifer und sein Freund liefen davon. Das Opfer blieb mit einem Schädelbasisbruch liegen. Der Stürmer kam mit der Rettung auf die Intensivstation eines Spitals, ist aber mittlerweile über dem Berg und bereits wieder ansprechbar. Burgstaller klagt auch Tage nach dem Volltreffer noch über heftige Kopfschmerzen. Wie es momentan aber aussieht und wie zu hoffen ist, soll die schreckliche Aktion mitten in der Wiener Innenstadt keine bleibenden Schäden hinterlassen.
Für seinen Verein fällt der Stürmer zumindest in den kommenden drei Monaten aus, vermutlich noch wesentlich länger bzw. hatte er für Sommer ohnehin bereits sein Karriere-Ende angekündigtsteht “Burgi” vielleicht nie mehr für Rapid am Platz? Für den Schläger, dem nicht nur strafrechtliche Konsequenzen drohen, könnte dieser Umstand teuer kommen: Versicherung(en) und Verein könnte bzw. werden sich für Behandlungskosten oder Verdienstentgang an der Youngster-Faust schadlos halten. Auch mit Schmerzensgeldforderungen ist zu rechnen.