Deutscher Skiverband erwirkte einstweilige Verfügung gegen FIS-Beschluss zur Zentralvermarktung.

Der Deutsche Skiverband (DSV) feierte im Streit mit dem Weltverband FIS um die Medien- und Marketingrechte einen juristischen Etappensieg. Das Landgericht München gab dem Antrag des DSV auf einstweilige Verfügung statt. Ein FIS-Beschluss zur Zentralvermarktung verletze europäisches Kartellrecht und dürfe deshalb nicht umgesetzt werden. Die FIS wird laut eigenen Angaben „gegen diese Entscheidung, die vollständig falsch ist, Berufung einlegen.“

FIS verstößt gegen Wettbewerbsrecht

Die FIS hatte am 26. April beschlossen, dass Weltcups in diversen Wintersportarten nicht mehr – wie seit vielen Jahren üblich – von den nationalen Verbänden, sondern in Zukunft zentral über den Weltverband vermarktet werden. Dies stelle eine „unzulässige bezweckte Wettbewerbsbeschränkung dar“, hieß es vom Gericht. Dieses stellte zudem fest, dass die FIS „ihre marktbeherrschende Stellung zum Nachteil des Deutschen Skiverbands“ ausnutze.

Der FIS-Beschluss stelle eine „Wettbewerbsbehinderung“ dar, weil die nationalen Verbände gezwungen würden, zur weiteren Austragung von Wettkämpfen eine Vereinbarung mit dem Weltverband einzugehen. Der Argumentation der FIS, wonach europäisches Kartellrecht in dem Fall nicht anwendbar sei und auch das Münchner Gericht nicht zuständig sei, war nicht erfolgreich.

Auch ÖSV geht rechtlich gegen FIS vor

Schon vor dem DSV hat der Österreichische Skiverband Rechtsmittel gegen die FIS eingeleitet. Mit Wohlwollen wurde deshalb auch das Münchner Urteil in Innsbruck registriert. ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer: „Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Schlussendlich hat es auch eine Signalwirkung auf das Verfahren in Österreich.“ Darüber hinaus sei das Urteil sehr „zufriedenstellend“ für den ÖSV. Im Juni hatte der heimische Skiverband Klage eingebracht, eine erste Tagsatzung findet erst am 28. November in Wien statt.Ob es beim Weltcup-Auftakt in Sölden am 26./27. Oktober doch noch zum „Friedens-Gipfel“ mit FIS-Präsident Johan Eliasch kommen wird, ist offen. Scherer: „Der Ball liegt bei der FIS“.

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