Neuer Skandal für das norwegische Königshaus: Marius Borg Høiby, der Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit, steht im Zentrum polizeilicher Ermittlungen. Laut norwegischen Medienberichten wurden auf einem sichergestellten Gerät des 27-Jährigen brisante Daten gefunden, die nun intensiv untersucht werden

Die norwegische Zeitschrift „Se og Hør“ berichtet, dass Ermittler auf einem beschlagnahmten Datenträger einen verschlüsselten Ordner entdeckt haben, der Hunderte von Fotos und Videos enthalten soll. Nun prüfen die Beamten, ob es sich dabei um strafrechtlich relevante Inhalte handelt. Die Untersuchungen konzentrieren sich darauf, ob unrechtmäßige Aufnahmen gemacht wurden und ob Personen darauf ohne ihr Wissen oder Einverständnis zu sehen sind. Dabei soll es sich um mutmaßlichen sexuellen Missbrauch handeln. Die Polizei setzt aktuell alle Ressourcen ein, um die auf den Dateien abgebildeten Personen zu identifizieren. Auch die Frage, ob ein wiederkehrendes Muster vorliegt, ist Bestandteil der Ermittlungen.

Zu den laufenden Untersuchungen gesellt sich eine neue Anschuldigung: Eine weitere Frau hat sich laut Medienberichten an die Polizei gewandt und Vorwürfe gegen Høiby erhoben. Der Vorfall soll im November 2024 in einem Osloer Hotel stattgefunden haben. Damit wäre sie die sechste Person, die offiziell in die Ermittlungen involviert ist. Die Verteidigung von Høiby weist die Vorwürfe zurück. Sein Anwalt erklärte in einer Stellungnahme, dass alle Handlungen einvernehmlich gewesen seien.

Schweigen aus dem Königshaus

Besonders pikant: Einige der nun untersuchten Aufnahmen sollen in einem Bereich des Anwesens Skaugum entstanden sein, das zum Wohnsitz von Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit gehört. Ob die Königsfamilie davon wusste oder ob diese Räume tatsächlich genutzt wurden, ist derzeit unklar. Bisher gibt es keine offizielle Stellungnahme aus dem norwegischen Königshaus. Auf Medienanfragen betonte die Pressestelle lediglich, dass man sich nicht zu laufenden Ermittlungen äußern werde.

Marius Borg Høiby bleibt vorerst auf freiem Fuß. Die Ermittlungen dauern an, und es ist nicht abzusehen, wann die Staatsanwaltschaft eine Entscheidung über eine mögliche Anklage trifft. Laut Osloer Polizei gibt es bislang keinen genauen Zeitrahmen für den Abschluss der Untersuchungen. Fest steht jedoch: Der Fall sorgt weiterhin für große mediale Aufmerksamkeit in Norwegen und darüber hinaus.

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