Der Ex-Kanzler habe keine nachvollziehbaren Leistungsnachweise vorgelegt. Der Prozess startet im April.

Laut einem Gutachten von Deloitte Financial war die Signa Holding spätestens ab 30. November 2022 und damit ein Jahr vor Insolvenzeröffnung zahlungsunfähig – etwa für die Beurteilung von Anfechtungsansprüchen durchaus relevant. Bis Ende Februar wurden beim Insolvenzgericht 442 Forderungen in Höhe von insgesamt 7,712 Mrd. Euro angemeldet. Davon wurden bisher 2,163 Mrd. Euro anerkannt. Weiters wurden Anfechtungsansprüche von 300 Mio. Euro eingefordert. Diese betreffen Beiräte, Berater, Buchprüfer und Stiftungen im Umfeld der Signa. Die Anspruchsverfolgung ist aber bei weitem nicht abgeschlossen. Und rund 3 Mio. Euro konnten im Vergleichsweg eingezogen werden, heißt es im vierten Bericht des Masseverwalters an die Gläubiger.

Zahlen soll unter anderem auch Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer. Gegen den ehemaligen Beirat werden Anfechtungsansprüche in Höhe von 1,39 Millionen Euro erhoben. Zudem soll der ehemalige SPÖ-Politiker über seine Beratungsfirma Gusenbauer Projektentwicklung & Beteiligung GmbH weitere 3,5 Millionen Euro von der Signa Holding kassiert haben. Laut Masseverwalter Christof Stapf soll Gusenbauer „keinerlei Sitzungen abgehalten und/oder die beiden Geschäftsführer der Schuldnerin nicht beraten“ haben.

Chrysler Building  verkauft

Unterdessen ist die insolvente Immobiliengruppe Signa um eines ihrer früheren “Leuchtturm”-Projekte ärmer: Masseverwalter Stapf hat Käufer für das Chrysler Building in New York gefunden. Wobei aus dem Verkauf unterm Strich nur 5 Mio. Euro in die Kasse der maroden Signa Holding fließen. Aber auch bei der Abwicklung der Signa Holding verzeichnete Stapf Fortschritte.

Über den Verkauf der Tochter Signa International Holding trennte sich die Signa indirekt von ihren Anteilen am Chrysler Building, die die Signa gemeinsam mit der RFR Holding gehalten hat. Die Käufer Aby Rosen und Michael Fuchs von der RFR Holding überwiesen unter Berücksichtigung aller Forderungen und bestehenden Verpfändungen 5 Mio. Euro. Wie hoch diese Forderungen waren, teilte Stapf nicht mit. Weiters zogen die Käufer Konkursforderungen von rund 50 Mio. Euro zurück, ergänzte der Masseverwalter am Montag.

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