Jeder kennt das Klischee: Ein Mann mit Schnupfen liegt leidend auf dem Sofa, während eine Frau mit der gleichen Erkältung noch den Haushalt schmeißt. Doch bevor Sie Männer als Weicheier abstempeln – es gibt tatsächlich eine medizinische Erklärung dafür! 

Viele Frauen rollen genervt die Augen, wenn Männer mit einer Erkältung plötzlich ans Bett gefesselt scheinen. Während sie selbst den Alltag meistern, kämpfen ihre Partner tagelang mit der berüchtigten „Männergrippe“ – und das „starke Geschlecht“ wirkt plötzlich ganz schwach. Doch wie wissenschaftliche Studien zeigen, leiden Männer tatsächlich stärker unter Erkältungen.

Warum es den Männerschnupfen wirklich gibt

Ein entscheidender Faktor liegt in den Geschlechtschromosomen. Frauen besitzen zwei X-Chromosomen, während Männer nur eines haben. Viele für die Immunregulation wichtige Gene befinden sich auf dem X-Chromosom. Bei Frauen können die Gene beider X-Chromosomen aktiv werden und die Produktion von entzündungsbekämpfenden Botenstoffen ankurbeln. Dadurch entwickeln ihre Immunzellen bei Infektionen eine stärkere Antwort als die der Männer.

Auch Hormone spielen eine entscheidende Rolle. Das männliche Sexualhormon Testosteron kann die Immunantwort unterdrücken, was dazu führt, dass Männer oft schwächer auf Impfungen reagieren und weniger Antikörper produzieren. Im Gegensatz dazu verstärken die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron die Immunantwort, was Frauen bei der Abwehr von Infektionen begünstigt.

Männer erkranken schwerer

Eine Studie der Medizinischen Universität Innsbruck ergab, dass grippeähnliche Symptome zu Beginn der Erkrankung bei Frauen und Männern gleich stark ausgeprägt sind. Auffällig war jedoch, dass Frauen signifikant schneller genesen waren, unabhängig davon, ob der Arzt oder die Ärztin oder die Patientin selbst ihren Gesundheitszustand bewertete. Die Wissenschaftler:innen nennen die Wechselwirkung von Sexualhormonen mit dem Immunsystem als möglichen Grund.

Die Vorstellung, dass Männer bei Erkältungen übertreiben, sollte daher überdacht werden. Biologische Unterschiede und hormonelle Einflüsse sorgen tatsächlich dafür, dass Männer Erkältungen härter treffen als Frauen. Der berüchtigte „Männerschnupfen“ ist also kein Mythos, sondern wissenschaftlich belegt!

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