Die britische Miniserie “Adolescence” über einen mörderischen Teenager ist der Serienhit des Jahres und sorgt für große Diskussionen: „Kennen wir unsere Kinder wirklich?“
In 79 Ländern auf Platz, über 42 Millionen Abrufe und die meistgesehene Streamingserie aller Zeiten in Großbritannien. Mega Hype um die vierteilige Mini-Serie „Adolescence“(z.dt Pupertät), bei der Schüler Jamie Miller (Owen Cooper) wegen Mordverdachts verhaftet wird und die pro Folge als One-Shot-Video, also als eine einzige zusammenhängende Szene in Echtzeit abgedreht wurde.
Die Serienmacher Jack Thorne und Stephen Graham, der auch gleich Jamie’s Vater Eddie spielt, wollen damit das Versagen des britischen Schulsystems bei misogynen Entwicklungen aufzeigen. Thema der Serie ist die Onlineradikalisierung von Burschen und jungen Männern. “Adolescence” zeigt, wie schnell Plattformen wie TikTok zur Incel-Ideologie führen können. “Incel” ist ein Kofferwort aus involuntary und celibate (unfreiwillig sexuell enthaltsam/zölibatär).
Im Zentrum der dramatisch beklemmenden und deshalb umso aufwühlenderen Serie steht der 13-jährige Jamie Miller, der des Mordes an einer Mitschülerin beschuldigt wird. Als die Polizei sein Kinderzimmer stürmt, stehen seine Eltern hilflos und fassungslos dabei. Im Zuge der weiteren Ermittlungen wird Jamies Abstieg in radikale Online-Foren nachgezeichnet. Jede Folge widmet sich einem anderen Abschnitt der Polizeiarbeit respektive der Aufarbeitung der Geschehnisse.
Damit löste man in England unter dem Motto „Kennen wir unsere Kinder wirklich?“ große Diskussionen aus. Die britische Polizei nannte die Serie einen „Weckruf für Eltern“ und die Labour-Abgeordnete Anneliese Midgley will die Serie gar im Parlament und in den Schulen zeigen. Dazu rief Serienschöpfer Jack Thorne die britische Politik dazu auf, ein Smartphone-Verbot an Schulen durchzusetzen.
Owen Cooper, der damit sein Schauspiel-Debüt feiert, gilt bereits als neuer Hollywood-Darling. 2026 wird er an der Seite von Margot Robbie und Jacob Elordi in „Wuthering Heights“ den jungen Heathcliff spielen. Eine Fortsetzung von „Adolescence“ ist laut Regisseur Philip Barantini nicht angedacht: „Die Sache solle für sich stehen.“