Am Montagabend herrschte dichter Andrang auf dem Maria-Theresien-Platz in Wien. Serben protestierten in Wien gegen ihre Regierung in Belgrad.
Zwischen den beiden Museen leuchteten plötzlich unzählige Handylichter auf, während serbische und andere Flaggen geschwenkt wurden.
„Serbische Studenten radeln für Demokratie“
Die Szene war Teil einer Kundgebung zur Unterstützung der Protestbewegung „Serbische Studenten radeln für Demokratie“, die an diesem Abend die österreichische Hauptstadt erreichte.
Organisiert wurde die Aktion unter anderem von der Gruppe „Blokada Beč“ (Deutsch: „Blockade Wien“), die zur Teilnahme aufgerufen hatte. Die Demonstrierenden setzten mit ihrer Aktion ein Zeichen für Demokratie und politischen Wandel in Serbien.
Gedenken an Opfer in Novi Sad
Neben dem politischen Statement stand auch ein Moment der Trauer im Mittelpunkt der Veranstaltung: Die Teilnehmenden gedachten der Opfer des tragischen Einsturzes des Bahnhofsdachs im serbischen Novi Sad – ein Unglück, das mehrere Menschenleben forderte und großes Mitgefühl im Land auslöste.
Der Maria-Theresien-Platz verwandelte sich für kurze Zeit in ein leuchtendes Mahnmal des Widerstands.
Durch Korruption verursachtes Unglück
Auslöser der Proteste war der Einsturz des Bahnhofvordachs in Novi Sad am 1. November, bei dem 16 Menschen ums Leben gekommen waren. Bereits im November wurde gegen 13 Verantwortliche Anklage erhoben, doch hat die Justiz diese noch nicht bestätigt. Zwei Minister sind wegen des vermutlich durch Korruption verursachten Unglücks zurückgetreten.
Großkundgebung in Belgrad
Ihren bisherigen Höhepunkt erreichte die Protestbewegung Mitte März durch eine Großkundgebung in Belgrad, die aber abrupt endete. Teilnehmer erhoben daraufhin Vorwürfe gegen die Behörden, eine verbotene Schallkanone eingesetzt zu haben.