Der Kreml-Chef meine es mit Verhandlungen nicht ernst.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte kritisiert die Herangehensweise Russlands bei den Bemühungen um eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg. „Die Russen schicken jetzt zwei Mal diesen Historiker zu den Gesprächen nach Istanbul, wollen mit der Geschichte von vor 1000 Jahren anfangen und erklären dann mehr oder weniger, dass die Ukraine Schuld hat“, sagt Rutte. Das sei nicht hilfreich. „Aber zumindest versuchen wir, Schritt für Schritt voranzukommen.“

Rutte äußert sich vor dem Treffen der Außenminister unter anderem aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien in Rom. Russland wurde in Istanbul von dem Präsidentenberater Wladimir Medinski vertreten. Der ehemalige Kulturminister hat mehrere historische Sachbücher verfasst, die Medienberichten zufolge von Kritikern als revisionistisch eingestuft werden.

Russland geht es nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei Verhandlungen mit der Regierung in Kiew nicht um Frieden. Präsident Wladimir Putin verfolge einzig das Ziel, weitere Sanktionen der USA gegen Russland zu verhindern, sagt Selenskyj in einem „Bild“-Interview. „Für sie ist es wichtig, (US-Präsident Donald) Trump zu zeigen, dass es eine diplomatische Brücke zwischen der Ukraine und Russland gibt.“ Warum das so sei, liege auf der Hand: „Damit keine Sanktionen gegen Russland eingeführt werden.“ Denn Putin könne immer sagen: „Wir sprechen doch miteinander. Wenn die Sanktionen eingeführt werden, dann wird es keine Gespräche mehr geben.“ Einen Frieden wolle Putin nicht.

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