Eine 52-jährige Frau ist nach dem Anschlag von Magdeburg ihren schweren Verletzungen erlegen. Es ist das sechste Todesopfer nach dem Anschlag in der deutschen Stadt im Osten.
Nach dem Anschlag in Magdeburg gibt es jetzt ein sechstes Todesopfer. Eine 52-jährige Frau erlag im Krankenhaus ihren Verletzungen, gab ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg bekannt.
Mann fuhr in Menschenmenge
Kurz vor Weihnachten war ein 50-Jähriger mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Dabei wurden inklusive der nun verstorbenen Frau sechs Menschen getötet und knapp 300 Personen verletzt. Der Arzt aus Saudi-Arabien sitzt in Untersuchungshaft.
Amok-Fahrer war Arzt
Der Amok-Fahrer Taleb. A war seit 2020 im Maßregelvollzug in Bernburg (Sachsen-Anhalt) als Stationsarzt tätig. Er arbeitete mit suchtkranken Straftätern. Trotz der Tatsache, dass der Mann für die psychiatrische Betreuung von Patienten zuständig war und die Gefährderansprache am Arbeitsplatz erfolgte, gab es zwischen dem Gesundheitsunternehmen
Salus und der Polizei keinen Austausch. “Den Grund für das Aufsuchen des Mitarbeiters Taleb A. hat die Polizei nicht mitgeteilt”, sagte eine Salus-Sprecherin der dpa.
Schwierige Ermittlungen
Die Polizei kann personenbezogene Daten zur vorbeugenden Bekämpfung von Straftaten an öffentliche und nicht öffentliche Stellen übermitteln. Das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt teilte dazu auf Anfrage mit, es habe unmittelbar nach der Gefährderansprache jedoch keine Anhaltspunkte dafür gegeben, “dass durch eine Datenübermittlung Gefahren im Umfeld des Arbeitgebers abgewehrt werden könnten”. Damit seien die Voraussetzungen für eine Datenübermittlung nach derzeitigem Prüfungsstand nicht erfüllt gewesen.
Die fachliche Qualifikation des Arztes stellte das Unternehmen Salus nicht infrage. “Taleb A. hat seinen Dienstvorgesetzten keinen Anlass geboten, an seiner ärztlichen Qualifikation zu zweifeln”, sagte die Sprecherin.