Die Crew des von der deutschen NGO Sea Watch betriebenen Rettungsschiffes “Aurora” hat am Dienstag 32 Migranten gerettet, die vier Tage lang auf der Ölplattform Miskar vor Tunesien ausgeharrt haben.
Dem Schiff wurde noch kein Landehafen zugewiesen, teilte die Hilfsorganisation mit. Ein von Sea Watch betriebenes Aufklärungsflugzeug hatte die Gruppe erstmals am Samstag auf der Ölplattform gesichtet, wobei ein leeres Schlauchboot in der Nähe schwamm, teilte die Organisation mit.
Die 32 Menschen, darunter auch Frauen und Kinder, waren von Libyen gestartet. “Sie sind auf Hilfe angewiesen, niemand sonst rettet sie”, so die NGO. Einer der Migranten ist nach Angaben der NGO gestorben.
Die Plattform Miskar steht im Besitz des britischen Gasversorgers British Gas. NGOs hatten in den vergangenen Tagen beklagt, dass trotz Appelle an maltesische, tunesische und italienische Behörden niemand die Rettung der Migranten auf der Plattform organisiert habe.
“Einmal mehr haben wir die Verantwortung dafür übernommen, ein Vakuum zu füllen, das von einer unmenschlichen und zutiefst rassistischen Politik diktiert wird. Unsere Rolle besteht darin, dort zu sein, wo die Institutionen es vorziehen, sich abzuwenden”, erklärte die Sprecherin von Sea Watch, Giorgia Linardi in einer Pressemitteilung.