Die Regierung aus ÖVP, SPÖ und Neoliberalen startet unter den schwierigsten Bedingungen: In allen Lagern ist der Kampf um die Posten ausgebrochen. Fette Dienstwägen und persönliche Assistenten locken offenbar auch pinke Wut-Wirte hinter ihrem Salzburger Ofen hervor, in aller Öffentlichkeit wird ungeniert wie nie um die schicken Büros geschachert. Man hat fast das Gefühl, als wäre die Spitzenpolitik endgültig zur Versorgungsanstalt für verhaltensauffällige Parteifunktionäre geworden. Die FPÖ wollte unbedingt das Innen- und das Finanzministerium und hat daher alles in die Luft gesprengt, die anderen blasen die Regierung nun auf Rekordgröße auf, um alle Befindlichkeiten zu bedienen. Ich muss gestehen: Mich widert dieses Schauspiel nur noch an. Manche der Personen, die jetzt in die Ämter gehievt werden, sind recht sympathisch, einige sogar fähig. Darum geht’s aber nicht. Hier wird nicht nach Eignung besetzt, sondern nach parteitaktischer Notwendigkeit. Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Menschen, die sich tagtäglich in ihrem Job beweisen müssen. Intrigantentum und Packelei sind das Schmiermittel für Polit-Karrieren und solange das so ist, solange wird sich nichts ändern in unserem Land.