Italien unternimmt konkrete Schritte zur Sicherung der Infrastruktur im Gebiet des Supervulkans bei Neapel, der sich auf einem 150 Quadratkilometer großen Areal erstreckt und direkt am Stadtrand der Vesuvstadt beginnt. 

56 öffentliche Infrastrukturen sollen im Bereich der “Campi Flegrei” (Phlegräische Feldern) innerhalb von drei Jahren konsolidiert werden. Dafür macht die italienische Regierung 260 Millionen Euro locker.

Die erdbebensichere Konsolidierung betrifft in erster Linie Schulgebäude, aber auch öffentliche Einrichtungen von nationaler Bedeutung wie das Frauengefängnis von Pozzuoli, die Luftwaffenakademie oder den Logistikbereich der Finanzpolizei. Das geht aus dem umfangreichen Plan hervor, den der Minister für Katastrophenschutz, Nello Musumeci, am Dienstag bei einem Treffen mit den Bürgermeistern des Gebiets um Neapel vorgestellt hat. Ein weiteres Kapitel ist unter anderem den Kanalisations- und Wasserversorgungsnetzen in den Städten Pozzuoli und Bacoli gewidmet. Geplant ist eine neue Einfahrt in die Umgehungsstraße von Neapel.

Ständiger Unsicherheitsfaktor 

Das riesige Vulkanfeld bei Neapel fasziniert Forscher, ist aber für die halbe Million Menschen, die in seiner Nähe leben und für die Regierung in Rom ein ständiger Unsicherheitsfaktor. Die Erdkruste über dem Vulkanriesen wird immer schwächer, die magmatischen Bewegungen unter der Erde haben seit dem vergangenen Jahr stark zugenommen. Die Folge sind Erdbeben, die in dem Gebiet inzwischen an der Tagesordnung zu stehen scheinen. Im Mai war das kräftigste Beben seit 40 Jahren gemessen worden – mit einer Magnitude von 4,4 auf der Richterskala. 1.500 Personen mussten ihre Häuser verlassen und leben inzwischen immer noch bei Bekannten oder in Unterkünften, die ihnen die Gemeinde zur Verfügung gestellt hat.

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