Sollen die Banken für das Defizit zahlen?  Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena.  

Die Raiffeisen ist nicht die Hausbank der ÖVP, die ÖVP ist die Hauspartei der Raiffeisen. Satte 100.000 Euro lässt sich die Bank die Mitgliedschaft bei der Volkspartei pro Jahr direkt kosten, diverse Inserate, Sponsorings & Versorgungsposten sind da noch nicht eingerechnet. Die Partei kostet die Bank vermutlich Millionen, ein teures, aber nicht unwichtiges Investment – immerhin kann die Gesetzgebung so direkt beeinflusst werden.

Nur folgerichtig ist es daher auch, dass die Bank die Koalitionsverhandlungen für ihre Hauspartei gleich selbst übernimmt, sicher ist sicher. Die Zusammenarbeit mit der SPÖ wurde sodann auch aufgrund einer geplanten Bankenabgabe in die Luft gesprengt, man muss sich schließlich von den Kunden-Vertretern nicht alles gefallen lassen. Aber die Rechnung wurde ohne den Wutwirt Herbert Kickl gemacht, der jetzt, völlig zu Recht übrigens, auch einen Beitrag der größten Krisengewinnler verlangt. Es ist schon lange überfällig, dass sich diejenigen, die in den letzten Jahren zig Milliarden an Profiten gemacht haben, an der Budgetsanierung beteiligen. Auch am Umgang mit den Banken werden wir Herbert Kickl messen: Lakai der Banken oder Rächer des Volkes?

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