Pünktlich zum ersten Länderspiel des Jahres nimmt auch die Endlosdiskussion um das Nationalstadion wieder Fahrt auf. Vielleicht bringt Teamchef Ralf Rangnick, für den scheinbar nichts unmöglich ist, auch da Entscheidendes weiter.
Während, wie Rangnick unlängst richtig bemerkte, in allen Großstädten Europas moderne Multifunktions-Arenen wie die Pilze aus dem Boden schießen, diskutieren wir, ob wir unser Prater-Denkmal aus dem Jahr 1931 renovieren dürfen. Indem die Stadt Wien dem Teamchef ausrichten lässt, dass die Stadion-Frage nicht zu seiner “Kernkompetenz” gehöre, erweist sie dem heimischen Fußball einen Bärendienst.
Normalerweise heißt es: “Bringt’s einmal Leistung …”
Wobei es Rangnick seinen Kritikern nicht einfach macht. Normalerweise heißt es: “Bringt’s einmal Leistung und schaut’s, dass die Leute wieder ins Stadion kommen. Dann reden wir über den nächsten Schritt …” Das haben Rangnick und sein Nationalteam längst erledigt. Jetzt sollte man an die Zuschauer denken und ihnen ein zeitgerechtes Stadion hinstellen. Die Fans vom LASK, von Salzburg, der Austria und Rapid dürfen längst in modernen Arenen mit ihren Klubs mitfiebern. Nur das Aushängeschild Österreichs lässt man in einer Arena werken, die schon die Rolling Stones bei ihrem ersten Freiluft-Auftritt in Wien 1982 als in die Jahre gekommen erachtet hatten.
Also, lieber Herr Stadtrat Hacker: Sind wir doch froh über einen Teamchef, dessen Kompetenz über den Arnautovic-Tellerrand hinausreicht. Ich würde auf die Kompetenz, die sich dieser Mann im Red-Bull-Imperium in Salzburg und Leipzig und in Manchester usw. erarbeitet hat, nicht verzichten!