Der ursprüngliche Verdächtige, ein Syrer, der einen Tschetschenen in Linz niedergeschossen haben soll, wurde überraschend enthaftet. Das Opfer hat sich angeblich geirrt und erkannte auf Fotos einen anderen als mutmaßlichen Schützen. Die Vorfall spielt sich im Drogenmilieu ab.
Linz. Der Verdächtige, der am Dienstag der Vorwoche in Linz einen 38-Jährigen angeschossen haben soll, ist wieder auf freiem Fuß. Er wurde bereits aus der U-Haft entlassen, bestätigte Landesgerichtssprecher Walter Eichinger einen Bericht im ORF OÖ. Das Opfer habe in seiner fünften Einvernahme der Polizei eine andere Person als mutmaßlichen Täter präsentiert.
Der bisher Verdächtige hatte das Schussattentat von Anfang an bestritten. Bei einer weiteren Vernehmung des Verletzten wurden diesem nochmals “sechs Wahllichtbilder von verschiedenen Personen” vorgelegt, so Eichinger. Dabei erkannte er einen neuen Mann als möglichen Täter. Daraufhin wurde der in U-Haft Sitzende wegen fehlenden dringenden Tatverdachts am Dienstag entlassen.
Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln
Derzeit würden Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln, um die Identität des neu genannten Beschuldigten zu eruieren, so Eichinger. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des versuchten Mordes laufen weiter. Bei der Staatsanwaltschaft Linz hieß es am späten Nachmittag auf Nachfrage, dass die Identität des Mannes auf dem Bild noch Gegenstand von Ermittlungen sei. Da man noch nicht wisse, wer der Gesuchte sei, gebe es auch noch keine Festnahmeanordnung.
Das Opfer war am 14. Jänner mit einem Mann verabredet gewesen, den er zuvor nicht gekannt hatte, der aber einem Freund des Opfers Geld schuldete. Es kam zum Streit und der Täter schoss durch das Beifahrerfenster auf den 38-Jährigen, der hinter dem Steuer saß. Dieser erlitt einen Schulterdurchschuss.