Bundespräsident Alexander Van der Bellen warnt in einem Gastbeitrag für die „Presse“ vor Tech-Oligarchen, die „ihre eigenen Gesetze“ schreiben, „schamlosen Lügen“ in Wahlkämpfen und Wissenschaftsfeinden in der Politik. 

Zur Jubiläumsausgabe der „Presse“ steuerte auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen einen Essay bei. Darin schildert er, in was für einem Österreich er leben will. In seinem Gastbeitrag geht VdB auch auf die vielfach belastenden Nachrichten ein: „Despoten auf der ganzen Welt sägen an den Sesselbeinen der liberalen Demokratie. Tech-Oligarchen schreiben ihre eigenen Gesetze, Wahlkämpfe werden mit schamlosen Lügen geführt und damit immer wieder auch gewonnen. Wissenschaftsfeinde drängen in die Politik, und ganz nebenbei werden KI gezielt mit Falschinformation trainiert.“

Außerdem sei der Nahost-Konflikt aufgeflammt und auch der brutale russische Angriffskrieg wüte noch immer. Aber: Das sei kein Grund zur Beunruhigung. Denn immer, wenn der Mensch gefordert war, sei er über sich hinausgewachsen, so VdB. 

VdB: Anstrengungen gegen Erderhitzung 

 VdB wirft auch die Frage auf, in welchem Land wir leben möchten. Er würde sich etwa wünschen, dass Österreich „sorgsam“ mit seinen Naturschätzen umgehe. Auch Ressourcen und Biodiversität sollten geschützt werden. Eine blühende Wirtschaft sollte mit der Natur verbunden werden. Inklusion und Fairness sowie Armut sollten bekämpft werden. Österreich solle ein Land der Forschung und Technologie sein, so der Bundespräsident in seinem Essay. 

Die aktuellen Anstrengungen der EU im Hinblick auf die Verteidigung würden zeigen, wie schnell „wir etwas erreichen können“. Auch die Erdhitzung sei eine Bedrohung, bei der es gemeinsame Anstrengungen brauche. „Es muss – besser früher als später – unser aller Ziel sein, mindestens genauso große gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, um uns vor den fatalen Konsequenzen zu schützen, die ohne Zweifel über uns hereinbrechen, wenn wir nichts oder zu wenig tun“, so VdB.

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