Nach dem ernüchternden Slalom-Auftakt in Levi wollen die ÖSV-Asse beim Doppel in Gurgl (Damen-Slalom am Samstag, Herren am Sonntag) den Sprung aus der Krise schaffen.

Katharina Liensberger war als Zweite hinter der überragenden Mikaela Shiffrin der rot-weiß-rote Lichtblick in Levi. Sonst schaffte es weder eine ÖSV-Dame noch ein Vertreter unseres in der Saison 2023/24 so erfolgreichen Herren-Slalom-Teams in die Top 10. Liensbergers 80 Punkte ausgeklammert, übersiedeln die ÖSV-Technikspezialisten mit mageren 65 Weltcup-Punkten zum Slalom-Doppel nach Gurgl.

Die Herren um Slalomweltcup-Titelverteidiger Manuel Feller vermochten das schwache Teamergebnis der Frauen nicht zu überdecken. Im Gegenteil: Beim schwächsten Abschneiden seit Madonna di Campiglio im Dezember 2021 schaffte es kein ÖSV-Läufer unter die ersten Zehn. Feller fädelte als schwacher Halbzeit-15. in der Entscheidung ein, bester Österreicher wurde Adrian Pertl als 15. Feller & Co. waren auf der glatten Eispiste mit der Materialabstimmung überfordert. Feller: “Manche Schwünge waren griffig, manche glatt, das hat es mir schwergemacht.” Erst recht im langen Flachstück auf der Levi-Black-Piste: “Zwei, drei km/h mehr hätte ich gebraucht, um den Ski mehr über die Taillierung zu fahren.”

Feller: “In Gurgl werden andere mitmischen – hoffentlich wir”

ÖSV-Herrenchef Marko Pfeifer forderte eine sachliche Analyse ein und meint: “Es ist danebengegangen, das müssen wir klar ansprechen. Wir müssen analysieren, was die Ursache war, dass wir durch die Bank nicht schnell waren.” Wurden Fehler in der Vorbereitung gemacht? Anstatt wie früher in Marcel-Hirscher-Erfolgsjahren vor dem Slalom-Auftakt in Skandinavien zu trainieren, waren die ÖSV-Herren diesmal kurzfristig angereist. “Waren es zu wenige Tage auf diesem Schnee? Oder waren es gewisse andere Sachen, dass wir im Flachen nicht ins Fahren gekommen sind?”, fragt sich Pfeifer jetzt. Und versucht zu beruhigen: “Wir müssen Ruhe bewahren, ich weiß, dass die Jungs gut Skifahren.”

In Gurgl am kommenden Wochenende werden Temperaturen von minus 15 Grad und darunter erwartet. Dadurch ergeben sich andere Schnee-Bedingungen. Feller: “Es wird ein anderes Rennen, ein anderer, viel aggressiverer Schnee. Da werden auch ganz andere Leute wieder mitmischen, die dieses Wochenende nicht mitgemischt haben. Hoffentlich sind wir das.”

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