Steirische Eltern schlagen Alarm: Jedes fünfte Kind ist ohne Betreuungsplatz.
Bei steirischen Eltern ist der Frust derzeit groß, denn 20 Prozent landeten aktuell auf der Warteliste oder erhielten eine Absage für einen Betreuungsplatz für ihre Kinder – das bedeutet, dass (noch) kein Platz in einer Einrichtung gesichert ist. Familien sind verzweifelt und überlegen sogar einen Wohnortwechsel in der Steiermark, um die Chancen auf eine Betreuung zu erhöhen, aber das Problem gibt es auch andernorts.
„Es ist eine Sauerei“, sagt etwa ein betroffener Vater eines Kleinkindes gegenüber „Kleine Zeitung“. Er erklärt seine Lage: Seine Partnerin und er wollen beide ab Herbst Vollzeit arbeiten gehen, aber ihre Tochter, sie wird im September zwei Jahre alt, hat keinen Krippenplatz bekommen. Jetzt muss man vielleicht auf ein Einkommen verzichten. „Der Staat möchte, dass du arbeiten gehst. Wir wollen die Krippe zahlen. Aber trotzdem passts nicht“, fasst er die Situation zusammen.
EU-Ziele nicht erreicht
In der Steiermark liegt die Betreuungsquote laut Statistik Austria für den Zeitraum 2023/24 (inklusive Tagesmüttern) bei 3-Jährigen bei 80,7 Prozent, bei 0- bis 2-Jährigen bei 25 Prozent. Laut EU wäre von 0 bis 3 Jahren eigentlich eine 33-Prozent-Quote vorgesehen, bis 2030 sogar 45 Prozent. Diese wird man laut „Kleine Zeitung“, die sich auf das Grazer Bildungsbüro beruft, wohl nicht erreichen.
Die betroffenen Eltern hoffen, dass sich noch Lösungen für das Problem ergeben, wobei auch Tagesmutterplätze knapp sind. „Planungssicherheit sieht anders aus“, bleibt aber der Ärger zurück.