Salzburg hat mit dem ersten Sieg unter Thomas Letsch den Lauf der Wiener Austria beendet. Der Vizemeister gewann am Samstag in Wien-Favoriten mit 1:0 (1:0) und fügte den Violetten damit die erste Niederlage nach zwölf Pflichtspielen samt elf Siegen zu. 

Der starke Oscar Gloukh traf mit achtem Saisontor bereits in der 7. Minute. Die Austria verpasste nach der ersten Heimniederlage der Saison auch den zwischenzeitlichen Sprung an die Tabellenspitze. 

Sturm Graz hat im Heimspiel gegen Blau-Weiß Linz am Sonntag die Chance, den Vorsprung auf das weiter zweitplatzierte Team von Stephan Helm auf drei Punkte auszubauen. Salzburg schob sich vorerst sechs Punkte hinter der Austria auf den vierten Rang vor. Drei Runden sind bis zur Punkteteilung noch zu spielen. Für die Austria bleibt Salzburg ein Angstgegner. Seit Mai 2018 haben die Wiener gegen die “Bullen” nicht mehr gewonnen – damals saß Letsch auf der Bank der “Veilchen”. Nun durfte sich der Deutsche nach davor fünf erfolglosen Pflichtspielen mit Salzburg freuen. 

Austria unverändert, Salzburg muss umbauen

Dabei war die Austria ob ihrer Serie trotz ungünstiger Vorzeichen in die ungewohnte Favoritenrolle gerutscht. Der Zweite begann nach dem jüngsten Erfolg im Wiener Derby unverändert, Aleksandar Dragovic ließ sich die Partie trotz einer Bänderverletzung im Knöchel nicht nehmen. Salzburg musste in der Defensive aufgrund von Verletzungen wieder umbauen. Der 19-jährige Tim Trummer kam links in der Viererkette zu seinem Bundesliga-Debüt, im Zentrum agierte der 18-jährige Joane Gadou. Vorne stand Moussa Yeo wieder in der Startelf.

Lange dauerte es nicht, bis die Austria wieder einmal einem Rückstand nachlief. Gloukh hatte Raum vor sich und wurde nicht konsequent attackiert, seinen platzierten Schuss ins lange Eck konnte Samuel Sahin-Radlinger nicht parieren. Auch die folgenden Minuten gehörten den Gästen, während die Austria zu ungenau und unter Salzburger Pressing fehleranfällig agierte. 

Die Wiener um ihren Spielgestalter Dominik Fitz kamen nach 20 Minuten besser in Partie, Alexander Schlager im Salzburger Tor musste aber nicht eingreifen. Auf der Gegenseite hatte Sahin-Radlinger bei einem Schuss von Leandro Morgalla Probleme, Nicolas Capaldo drosch den Nachschuss am Tor vorbei (39.). In den letzten Minuten vor der Pause tauchte Yorbe Vertessen noch einmal gefährlich im Austria-Strafraum auf, Sahin-Radlinger parierte gegen Gloukh – Salzburgs Führung war verdient. Einzig nach einer Einzelaktion von Maurice Malone kam die Austria dem Ausgleich nahe (42.). 

Salzburg mit klarem Chancenplus

Geehrt wurde zur Halbzeit Zlatko Junuzovic, der im Trikot der Austria im April 2010 per Fallrückzieher das schönste Tor in 50 Jahren Fußball-Bundesliga erzielt hatte. Der nun als Scout für seinen letzten Arbeitgeber Salzburg arbeitende Ex-Internationale sah einen munteren Wiederbeginn von beiden Seiten. Hakim Guenouche rang Schlager eine erste Parade ab (50.). Salzburg konterte prompt. Vertessen staubte ab, der Treffer zählte nach langer VAR-Begutachtung aber aufgrund einer knappen Abseitsstellung nicht.

Mit der Einwechslung von Marko Raguz stellte Helm nach etwas mehr als einer Stunde auf einen Dreier-Sturm um. Die große Chance auf die Vorentscheidung ließ aber Yeo aus, der nach einem aussichtsreichen Konter an Sahin-Radlinger scheiterte (75.). Salzburg verschanzte sich nicht und suchte das 2:0, die Austria wankte gehörig und fand keine zwingende Möglichkeit mehr vor. Gloukh und Co. bejubelten nach acht Minuten Nachspielzeit den ersten Auswärtserfolg nach sieben erfolglosen Versuchen.

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