Der 6. Oktober 2024 wird als schwarzer Tag in die Geschichtsbücher von RB Salzburg eingehen! Während sich Sturm Graz nach der 5:0-Heimgala im Schlager in einem Hoch befindet, stürzen die Bullen in eine handfeste Krise.

Unter Trainer Pepijn Lijnders kassierte der Vizemeister in den letzten zwei Pflichtspielen erschreckende neun Gegentore. Die einst unbezwingbare Defensive der Mozartstädter ist plötzlich eine große Baustelle. Auch Lijnders geriet nach einem starken Beginn mit nur zwei Siegen in den jüngsten acht Pflichtspielen in die Kritik. Mit seinem Festhalten an Janis Blaswich als Einsertormann anstelle des wieder fitten Alexander Schlager macht er sich vor allem bei den Salzburger Fans keine Freunde. Nach dem Debakel in Graz gab er zu, dass es durch die Niederlagen gegen Rapid (2:3) und Sparta Prag in der “Königsklasse” (0:3) einen “Bruch” gegeben habe. 

Pleite für die Geschichtsbücher

Auch der zwischenzeitliche Ausfall des mittlerweile wieder fitten Mads Bidstrup und das noch längere Fehlen von Maurits Kjaergaard habe Spuren hinterlassen. “Wir haben das Selbstvertrauen verloren, Instabilität ist dazu gekommen. Wir müssen in der letzten Linie besser verteidigen”, sagte der langjährige Co-Trainer von Jürgen Klopp. Neun Gegentore in zwei Pflichtspielen – am Dienstag ein CL-0:4 gegen Brest – sprechen Bände. Erst zum zweiten Mal in der “Bullen”-Ära kassierte der Club in der Liga fünf oder mehr Tore. Bitterer war nur das historische 0:7 in Wals-Siezenheim gegen Rapid am 23. März 2008.

“Es ist schwer zu erklären. Es war eine schlechte Leistung von uns allen. Es gibt Phasen, wo man sich fragt, wie kann das sein. Die Qualität haben wir sicher in der Mannschaft”, verlautete Amar Dedic, dessen muskuläre Probleme keinen längeren Ausfall mit sich bringen dürften. Auch von Leandro Morgalla gab es Entwarnung, nachdem er wegen Übelkeit früh ausgetauscht worden war. “Es geht mir wieder gut. Wir sitzen in einem Boot und gehen davon aus, dass wir das wieder hinbekommen.”

Viele Baustellen, nur wenig Zeit

Da viele Kicker die Reisen zu ihren Nationalteams antreten, wird in den nächsten Tagen nur eine kleine Gruppe bei der Aufarbeitung in Salzburg dabei sein. “Warum sind wir ein Schatten von uns selbst? Das ist die Frage, die wir uns stellen müssen”, sagte Lijnders. Problemzonen sind Defensive als auch Offensive wie die jüngsten Auftritte gezeigt haben. Sportchef Bernhard Seonbuchner wollte für eine genauere Analyse erst eine Nacht “drüber schlafen” und dann alles intern besprechen. “Man muss selbstkritisch sein, so einen Auftritt wollen wir nicht sehen”, sagte der Deutsche.

Es habe nicht an einzelnen Spielern gelegen. “Es war kollektiv eine sehr schlechte Leistung.” Da die Salzburger vor der vergangenen Länderspielpause ein anderes Gesicht gezeigt hätten, könne es an der Qualität der Truppe nicht liegen. “Sie haben schon gezeigt, dass sie es besser können.” Am 19. Oktober bietet sich zu Hause gegen Altach die Chance, es besser zu machen. “Wenn wir aus den heutigen Erfahrungen lernen, wird es eine gute Saison. Dann können wir Schritte nach vorne machen. Sonst nicht”, meinte Lijnders.

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