Russland meldet die Einnahme von der östlicher Stadt Kurachowe  in der Ukraine. 

Russische Streitkräfte haben nach Regierungsangaben aus Moskau die Stadt Kurachowe in der Ostukraine eingenommen.

Russische Einheiten hätten “den größten Ort im südwestlichen Donbass vollständig befreit”, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Montag im Onlinedienst Telegram. Die Einnahme Kurachowes wäre nach Monaten stetiger russischer Geländegewinne in der Region ein entscheidender Vorstoß für Moskau.

Die Einnahme des “wichtigen Logistikzentrums” Kurachowe ermögliche es, die restliche Region Donezk “in beschleunigtem Tempo” zu erobern, so das Verteidigungsministerium in Moskau weiter. Die Industriestadt, in der vor Beginn der russischen Offensive im Februar 2022 rund 22.000 Menschen lebten, liegt an einem Stausee, an dessen Ufer auch ein Kraftwerk steht. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die ukrainischen Streitkräfte hätten aus der Stadt ein “stark befestigtes Gebiet mit einem gut ausgebauten Netz von lange bestehenden Feuerstellungen und unterirdischen Kommunikationsverbindungen” gemacht.

Russland hatte in den vergangenen Monaten sein Vorrücken in der Ostukraine beschleunigt, um vor der Vereidigung Donald Trumps zum US-Präsidenten am 20. Jänner so viel Boden wie möglich gutzumachen. Trump hatte angekündigt, den fast drei Jahre andauernden Konflikt schnell beenden zu wollen, ohne allerdings konkrete Vorschläge für eine Waffenruhe oder ein Friedensabkommen zu nennen.

Kämpfe in Kursk

Zuvor hatten sich bis zum späten Sonntagabend nach einem überraschenden Gegenangriff ukrainischer Einheiten in der russischen Region Kursk die verfeindeten Seiten dort schwere Kämpfe geliefert. Der Generalstab in Kiew meldete in seinem abendlichen Lagebericht insgesamt 42 einzelne bewaffnete Zusammenstöße in der westrussischen Region. “Zwölf Gefechte dauern zur Stunde noch an”, hieß es. Über Verluste, Erfolge oder veränderte Frontlagen machten beide Seiten keine Angaben.

“Die Russen in der Region Kursk machen sich große Sorgen, weil sie aus mehreren Richtungen angegriffen wurden und dies für sie überraschend kam”, kommentierte der Generalstab in Kiew die jüngsten Entwicklungen. Russische Medien berichteten am Abend lediglich über abgewehrte Drohnenangriffe bei Kursk.

Ukrainische Einheiten waren im vergangenen Sommer unerwartet über die Grenze hinweg in Richtung der westrussischen Stadt Kursk vorgestoßen und hatten dabei größere Geländegewinne erzielt. Russland hatte später rund 50.000 Soldaten, unter ihnen rund 10.000 Kämpfer aus Nordkorea, zu einer Gegenoffensive zusammengezogen. Bis zu dem neuen Gegenstoß der Ukrainer hatte das russische Militär knapp die Hälfte des besetzten Gebiets in monatelangen schweren Kämpfen zurückerobert.

Blinken: Ukrainische Position in Kursk für Verhandlungen wichtig

Die Lage der ukrainischen Streitkräfte in Kursk ist nach Einschätzung des US-Außenministers Antony Blinken von entscheidender Bedeutung für künftige Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau. “Ihre Position in Kursk ist wichtig, denn sie ist sicherlich ein Faktor bei den Verhandlungen, die im kommenden Jahr zustande kommen könnten”, sagte Blinken am Montag am Rande seines Besuchs in Südkorea. Die scheidende US-Regierung unter Präsident Joe Biden wolle sicherstellen, dass Kiew im Falle von Verhandlungen “die bestmöglichen Karten hat”, fügte er hinzu.

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