Spannungen. In der SPÖ sind derzeit sämtliche rivalisierende Lager darum bemüht, auf Distanz zu SP-Rebell Rudi Fußi zu gehen. Dieser hat – wie berichtet – erklärt, dass er statt Andreas Babler Parteichef werden wolle. In aller Freundschaft – was immer Rote darunter verstehen.

Um sich überhaupt ­einem Mitgliederentscheid stellen zu können, bräuchte Fußi – er beriet einst den damaligen SPÖ-Kanzler Christian Kern und unterstützte 2023 offen Hans Peter Doskozil – knapp 14.000 SPÖ-Mitglieder, die für ihn unterschreiben. Am Dienstag habe er die ersten 500 Unterschriften erhalten, berichtet das rote Enfant terrible.

Aber: Die SPÖ-Spitzen – selbst jene, die Babler nicht mehr als SPÖ-­Vorsitzenden wollen – möchten Fußis Unterfangen jetzt stoppen.

Gewerkschaft & Co sauer auf Rudi Fußi

Und dabei hat sich Fußi übrigens mächtige Gegner gemacht: Die Gewerkschaft goutierte bereits 2023 sein mas­sives Eintreten für ­Doskozil nicht. Dass er just jetzt, also mitten während ÖVP und SPÖ versuchen, gemeinsam mit den Neos eine ­Alternativregierung zu FPÖ-Chef Herbert Kickl zu schmieden, seine Kandidatur bekannt ­gegeben hat, dürfte ÖGB-Boss Wolfgang ­Katzian ebenso erzürnen wie Wiens SPÖ-­Bürgermeister Michael Ludwig.

Aber auch die Genossen aus der Steiermark – Fußis Heimatbundesland – dürften minderfroh über die neuerlichen roten Turbulenzen vor der Landtagswahl in der Steiermark im November sein,

Hans Peter Doskozil wiederum hat vor allem die burgenländische Landtagswahl im Jänner 2025 vor Augen und brauche jetzt keine „monatelangen Machtkämpfe“ in der SPÖ, die auch ihm schaden würden, meint ein Wegbegleiter.

Und Christian Kern, den einige in der SPÖ hinter dieser Kandidatur vermuten? Der einstige SPÖ-Kanzler betonte zuletzt im kleinen Kreis, dass auch er Fußi von dieser Idee abgeraten habe. Die wichtigsten Länderchefs wollen Fußi jetzt jedenfalls Steine in den Weg legen, damit er seine Kandidatur noch rechtzeitig stoppe. Ob der umtriebige Herr F. da mitspielt?

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