Bis zu 40 Prozent der Demenz-Fälle könnten durch ein Vermeiden von Risikofaktoren verhindert werden. Umso wichtiger ist es, diese Warnsignale zu kennen und aktiv gegenzusteuern.  

Demenz ist eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit. Schätzungen zufolge wird die Zahl der Betroffenen in den kommenden Jahrzehnten deutlich steigen. Trotz der weiten Verbreitung der Krankheit werden frühe Warnsignale jedoch häufig übersehen oder nicht ernst genommen. Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, kann sie nicht mehr gestoppt oder geheilt werden. Doch die Forschung hat inzwischen zahlreiche Risikofaktoren identifiziert, die das Auftreten von Demenz begünstigen können.

Warnsignale erkennen

Für eine Demenz-Erkrankung ist zwar nie ein einzelner Risikofaktor verantwortlich, doch viele gehen Hand in Hand und bedingen einander. Die Forschung hat inzwischen zahlreiche Risikofaktoren identifiziert, die das Auftreten von Demenz begünstigen können. Zu diesen zählen nicht nur genetische Veranlagungen und das Alter, sondern auch Lebensstilfaktoren.

Risikofaktoren für Demenz, die Sie beeinflussen können

Demenz-Forscherin Miia Kivipelto vom Karolinska-Institut in Stockholm ist überzeugt, dass wir etwa 30 Prozent des Alzheimer-Risikos mehr oder weniger selbst beeinflussen können. Dazu zählen:

  • Bluthochdruck
  • Bewegungsmangel
  • Diabetes
  • Adipositas
  • Rauchen
  • geringe Bildung
  • Depression

Beobachtungsstudien haben mittlerweile weitere Risikofaktoren entdeckt:

Psychischer Stress in mittleren Jahren

Wer häufig unter finanziellen und beruflichen Problemen leidet und sich viele Sorgen macht, erhöht sein Demenz-Risiko um rund ein Viertel. Sport kann helfen, den Stress abzubauen und wirkt auch präventiv gegen Demenz.

Einsamkeit

Wer im Alter alleine lebt und sich einsam fühlt, hat ein um 44 Prozent höheres Demenz-Risiko. Daher sind Partnerschaften, soziale Kontakte und der Austausch mit anderen von entscheidender Bedeutung für die geistige Gesundheit und das Wohlbefinden im Alter.

Kurzer REM-Schlaf

Forschende der Boston University haben herausgefunden, dass verkürzte Tiefschlafphasen das Risiko für Alzheimer erhöhen. Ein gesunder Schlaf spielt demnach eine wichtige Rolle als schützender Faktor gegen Demenz.

Small Vessel Disease

Einblutungen in den kleinen Gehirngefäßen, bekannt als Small Vessel Disease, sind im MRT als Läsionen sichtbar. Bei Patienten mit Bluthochdruck können diese Läsionen auf ein erhöhtes Risiko für Demenz hindeuten. Daher ist es wichtig, Bluthochdruck ab einem Alter von 45 Jahren aktiv zu behandeln.

Frühe Anzeichen von Demenz

Zusätzlich zu den oben genannten Faktoren, sollten auch diese Anzeichen und Risikofaktoren ernst genommen werden:

  • Es werden häufig Verabredungen vergessen
  • Sie haben plötzlich Probleme das Haushaltsbudget zu managen oder einer Rezeptanleitung zu folgen
  • Sie verlieren häufig die Orientierung an vertrauten Orten
  • Einfache Gespräche werden zur Herausforderung
  • Sie ziehen sich von sozialen Aktivitäten zurück
  • Sie leiden plötzlich an Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder depressiven Phasen

Ignorieren Sie die Warnsignale nicht – Ihr frühzeitiges Handeln kann einen großen Unterschied machen.

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