Mit dem witzigen Hit „Verwandtschaftstreffen“ lässt uns RIAN schmunzeln und schafft es damit aktuell als einziger Österreicher in die Austria-Top-40 Charts. Jetzt legt er mit dem neuen Hit „Zimmerpflanze“ und dem oe24-Interview nach.
Mit “Verwandtschaftstreffen” liefern Sie den Austropop-Hit des Jahres.
RIAN: Ja, ich bin sehr froh. Mit dem habe ich nicht gerechnet. So ehrlich muss ich sein. Aber deswegen freue ich mich umso mehr.
Aktuell ist das der einzige heimische Song, der in den Austria Top 40 ist
RIAN: Das ist sowieso ein Wahnsinn. Schon sehr wild.
Wie kam es eigentlich zum Song?
RIAN: Da ist einfach was passiert. Da gibt es gar keine wahre Geschichte dazu. Die Songidee war da. Und ich wusste: Das ist cool. Das könnte gut funktionieren. Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass es so gut ankommt.
Sie haben dann auch gleich eine Weihnachtsversion davon gemacht.
RIAN: Vielleicht kommt noch Ostern. Oder eine Geburtstagsversion. Oder eine Hochzeitsversion.
Wie reagiert eigentlich Ihre Familie darauf?
RIAN: Es fühlt sich niemand angesprochen. Ich sage zu allen: ‚Na, du bist eh nicht gemeint.‘ Nur eine Großtante hat sich gemeldet und gesagt: ‚Ma, das bin ja ich.‘ Die hat sich im Song wiedererkannt.“
Ab 27. Jänner gehen Sie damit auf Tour
RIAN: Das läuft sensationell und auf das freue ich mich schon sehr. Vor allem jetzt mit diesem Song im Gepäck.
Muss man da „Verwandtschaftstreffen“ nicht gleich zwei, dreimal spielen, weil die Leute das erwarten?
RIAN: Ich finde, man kann das machen. Oder man kann auch optional eine ganz lange Version davon spielen.
Als Warm-Up zur Tour gab’s eine Ö3-Studio-Session mit Ness:
RIAN: Das war ein schönes, intimes Konzert. Wo die Leute alle Spaß hatten und im besten Fall auch mit guter Laune nach Hause gegangen sind. Etwas, dass ich mir auch für meine Tour wünsche.
Bei der Ö3-Studio Session lieferte RIAN auch ein Duett mit NESS
Sie legen heute gleich mit einem neuen Hit nach: “Zimmerpflanze”
RIAN: Ich habe eine neue EP mit 7 Songs und das ist quasi die Single daraus. Das ist auch in der Zeit vom „Verwandtschaftstreffen“ entstanden. Ich habe die Idee ganz lustig gefunden: Wenn ich nicht zusammen sein kann mit der Person, dann kann ich zumindest deine Zimmerpflanze sein.
In Video verkleiden Sie sich dann auch gleich als Zimmerpflanze.
RIAN: Ein bisschen Spaß muss sein. Ich finde es ganz wichtig, dass man sich nicht zu ernst nimmt im Leben.
Ist Ihnen bewusst, was da gerade in Ihrer Karriere abgeht?
RIAN: Mittlerweile schon. Es dauert immer ein bisschen zum Verarbeiten. In mir tut sich eine unglaubliche Dankbarkeit auf. Man arbeitet ja ganz viel dafür und wenn der Erfolg dann so einsetzt, dann bringt das eine übertriebene Freude.
Ist es so, wie man es sich gewünscht hat? Ist es anders? ist es schöner?
RIAN: Ich finde, es ist eigentlich so, wie ich es mir gewünscht habe. Natürlich gehen ein paar Sachen jetzt sehr schnell. Was aber grundsätzlich nicht schlecht ist. Ich habe noch genug Ziele, die zu erreichen sind. Doch ich bin einfach froh, weil es ja doch auch ein steiniger Weg war und deswegen freue ich mich sehr, dass es nun so ist. Und bin sehr dankbar.
Welche Ziele wollen Sie denn noch erreichen?
RIAN: Konzerttechnisch in Österreich ist das ganz klar die Wiener Stadthalle. Da geht nichts drüber. Und da muss man noch einiges dafür tun. Aber ich bin da guter Dinge.
Sie sind heuer gleich 3 Mal für den Amadeus nominiert
RIAN: Das ist auch sehr schön. Vor allem, da es ja das erste Mal für mich ist. Das ist eine schöne Anerkennung. Alleine schon die Nominierung. Das ist geil.
Bei „Song des Jahres“ sind Sie wohl Top-Favorit
RIAN: Darüber mache ich mir keine Gedanken. Da schauen wir dann, wenn es so weit ist. Aber ich bin sehr stolz, dass das so ist.
Gefeiert wird aber sicher. Am Tag nach dem Amadeus steigt ja Ihr großes Wien-Konzert im Gasometer
RIAN: Es ist gut, dass ich die Erfolge ein bisschen bündeln kann. In letzter Zeit ist viel Gutes passiert. Wenn ich das jedes Mal feiern würde, dann hätte ich ein Alkoholproblem (lacht).
Sie touren auch in Deutschland: Angst, dass man Sie dort überhaupt versteht?
RIAN: Das ist mir schon öfter passiert. Ich habe schon Konzerte gegeben in Deutschland. Wo ich kurz vergessen hab, dass ich nicht daheim. Aber das lernt man mit der Zeit. Man muss nur ein bisschen versuchen, deutlicher zu sprechen, damit die das verstehen
Apropos daheim? Ist das Kärnten oder Wien?
RIAN: Daheim ist ja Kärnten. Mittlerweile Wien auch ein bisschen.
Diese Heimatverbundenheit kriegt man nicht raus. Das ist sehr schön.
Wie sind Sie zur Musik gekommen?
RIAN: Wahrscheinlich haben wir uns gesucht und gefunden. Ich habe schon das immer schon faszinierend gefunden und schon als kleines Kind vor dem Spiegel geturnt und gesungen. Das Entertainen. Das Leute unterhalten war imemr schon mein Plan. Und mit Musik ist für mich natürlich am schönsten.
Macht der Erfolg Druck?
RIAN: Man hat sehr viel mit Druck zu tun. Was aber lustigerweise überhaupt kein Druck bei mir ist, ist das Nachlegen zu müssen. Das hab‘ ich überhaupt nicht. Da denke ich mir: „Ich kann mich auch nicht zerreißen. Ich kann nur das machen, was ich kann und was mir einfällt.“ Wenn das nicht funktioniert, dann funktioniert es halt nicht. Dahingehend ist kein Druck gegeben. Aber Social-Media-technisch aktuell bleiben, das ist schon ein Druck. Den kriegst du nicht so einfach weg. zusammen.
Aber vom Schreiben her nicht?
RIAN: Das ist mir wirklich blunzn. Was soll ich machen? Ich kann keinen Hit daher zaubern. Ich kann nur lustige Geschichten erzählen. Irgendwie wird da schon was funktionieren. Wenn nicht, dann hab‘ ich halt Pech gehabt.
War Ihnen klar, dass „Verwandtschaftstreffen“ ein Hit wird?
RIAN: Nein. Alle, die sagen: „Wir haben gewusst, dass es ein Hit ist“ lügen. Sonst würde ja jeder nur Hits schreiben. Ich wusste schon, dass das einige interessieren könnte. Das ist ein cooles Thema. Aber das war es dann auch wieder. Da kann alles passieren.
Aber wenn es dann passiert, dann ist es wohl umso schöner?
RIAN: Das ist der Wahnsinn. Es gibt nichts Schöneres als Musiker. Mehr Anerkennung kannst du nicht kriegen für die Arbeit. Und das ist jetzt auch eine große Starthilfe. Die muss ich nun nutzen. Und das werde ich auch.
Mit einem Album?
RIAN: Genau, ein bisschen bündeln. Nächstes Jahr habe ich es geplant, ein Album zu machen. Im Frühjahr. Da ist es dann an der Zeit. Ich habe schon einige dafür Songs geschrieben. Deswegen habe ich jetzt keinen Stress.
Werden Sie dabei ihrem Stil, lustiger Pop, treu bleiben?
RIAN: Ja! Aus dem einfachen Grund, weil das einfach ich bin. Da brauche mich nicht verstellen. So kann ich das am besten rüberbringen.
Wer sind Ihre Vorbilder?
RIAN: Ich habe musikalisch gesehen eigentlich keine Vorbilder. Es hat immer gewechselt über die Jahre. Was aber immer tief in mir verankert ist, ist das Kabarett. Hader, Dorfer.
RAIN mit oe24-Reporter Thomas Zeidler-Künz
Also könnte ihre Zukunft auch im Kabarett liegen?
RIAN: Auf jeden Fall. Da sehe ich mich schon auch ein bisschen, dass das irgendwann einmal passiert.
Interview: Thomas Zeidler-Künz