Der blitzartige Vormarsch der Rebellen in Syrien deutet darauf hin, dass die syrische Regierung um Präsident Bashar al-Assad innerhalb der nächsten Woche stürzen könnte.
Das sagten Regierungskreise aus den USA und anderer westlicher Länder Reuters Samstagabend. Nach eigenen Angaben haben die Rebellen unterdessen das zentrale Gefängnis der Stadt Homs eingenommen und Hunderte Insassen befreit. Laut einem Insider sind die Kämpfer mittlerweile tiefer in die Stadt vorgedrungen.
Zuvor sollen sie die Verteidigungsanlagen der Armee am östlichen Tor der Stadt durchbrochen haben. Anrainer von Homs berichteten, man habe sehen können, dass sich Regierungstruppen aus der Stadt zurückgezogen hätten. Personal aus der Sicherheitszentrale sei auf Motorrädern geflohen. Homs ist die wichtigste Stadt in Zentralsyrien und ein Verkehrsknotenpunkt, der für die Verbindung zur Hauptstadt Damaskus und zur Küste entscheidend ist.
Rebellen: Werden keine chemischen Waffen einsetzen
Die führende Rebellengruppe bei der Offensive gegen die syrische Regierung kündigte nun an, den Einsatz chemischer Waffen auszuschließen. Man wolle der Weltgemeinschaft versichern, dass man verantwortungsvoll mit dem Chemiewaffenarsenal der syrischen Regierung umgehen werde, hieß es in einer Mitteilung der islamistischen Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS).
“Wir betonen klar, dass wir nicht vorhaben, chemische Waffen einzusetzen.” Man werde auch nicht erlauben, dass sie in verantwortungslose Hände fielen, so die Mitteilung weiter. Zudem kündigte die Gruppe an, bei der Überwachung des Arsenals internationale Kooperation anzustreben.
Ankündigung nicht unbedingt vertrauenswürdig
Die Regierung Assads setzte nach Ansicht von Menschenrechtsorganisationen in dem seit 2011 andauernden Bürgerkrieg mehrmals Chemiewaffen gegen die eigene Bevölkerung ein. Einer auf internationalen Druck gegebenen Zusage, sein Arsenal zu vernichten, kam Assad aber nicht nach.
Angesichts des rasanten Fortschritts der Rebellen-Offensive in den vergangenen Tagen wächst international die Sorge, chemische Waffen könnten in die Hände von Terroristen fallen. Ob den Zusagen der Islamisten vertraut werden kann, ist aber unklar.