Im nördlichsten Bundesland Deutschlands gehört das Fehlerzählen ab dem kommenden Schuljahr der Vergangenheit an. Schleswig-Holstein folgt dabei einer Vereinbarung der Kultusminister zur Vereinheitlichung von Prüfungsbedingungen. In Nordrhein-Westfalen und Bayern hingegen ist die neue Praxis schon länger gelebte Realität.
Rechtschreibung nicht mehr ausschlaggebend für Abi-Erfolg
Wie die Bild berichtet, sei “die bloße Anzahl von Rechtschreib-Mängeln pro Text nicht mehr entscheidend für die Note im Deutsch-Abi” (hierzulande “Matura”). Das betreffe auch Aufsätze im Deutschunterricht in den darunter liegenden Jahrgängen. Demnach sei künftig vielmehr das Ziel, dass Schüler „qualitative Rückmeldung erhalten über Fehlerschwerpunkte und über die Systematik ihrer Fehler.“
Meinungen von Experten gehen auseinander
Während Schleswig-Holsteins Schulministerin Karin Prien (CDU) oder Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, hinter der Entscheidung des Kultusministers stehen, hagelt es von anderer Seite deutliche Kritik. Der deutsche Unternehmer Wolfgang Grupp etwa meint: “Wir dürfen uns nicht beschweren, dass folgende Generationen keine Leistung mehr bringen wollen, wenn wir sogar schon bei der Rechtschreibung nachgeben.” Für ihn bleibe diese ein wichtiges Auswahlkriterium beim Anschreiben von Bewerbern.