Israels Militär hat am Montag die Festnahme von etwa 100 mutmaßlichen Kämpfern der Hamas bei einer Razzia in einem Krankenhaus im Gazastreifen bekannt gegeben. 

Einige der “Terroristen” hätten versucht, bei der Evakuierung von Zivilisten aus dem Kamal-Adwan-Krankenhaus zu fliehen, hieß es in einer Erklärung. Im Spital seien Waffen, Geld und Geheimdokumente gefunden worden. Die Behörden im Gazastreifen wiesen den Vorwurf zurück, dass die Hamas sich dort aufhielt.

Nach Armeeangaben flohen etwa 50.000 palästinensische Zivilisten aus Jabaliya und Umgebung, vor allem nach Gaza-Stadt. Augenzeugen hatten die humanitäre Lage in dem umkämpften Flüchtlingsviertel als katastrophal beschrieben.

Israel ordnete unterdessen am Montag die Evakuierung von großen Teilen der libanesischen Hafenstadt Tyros an. In der Erklärung des Militärs wurden auch Bezirke genannt, für die bereits eine Aufforderung zur Räumung vorliegt. Die neuen reichen bis kurz vor ein Hotel in der Stadt, in dem gewöhnlich Journalisten unterkommen. Tyros liegt am Mittelmeer und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Israel greift nach eigenen Angaben dort Ziele im Rahmen seiner Offensive gegen die Hisbollah-Miliz an.

Neue Ära der Laserverteidigung

Israels Verteidigungsministerium gab unterdessen bekannt, dass das Luftverteidigungssystem Iron Beam (Eiserner Strahl) in einem Jahr als lasergestützte Ergänzung der bestehenden Luftverteidigung einsatzbereit sein wird. Das Ministerium unterzeichnete einen Vertrag im Wert von mehr als zwei Milliarden Schekel (knapp 500 Millionen Euro) mit den Herstellern Rafael und Elbit. “Dieses Abkommen läutet eine neue Ära ein – die Ära der Laserverteidigung” zitierte das israelische Nachrichtenportal ynet den Generaldirektor des Verteidigungsministeriums.

Das Iron Beam-System wurde zum Abfangen von Raketen, Mörsergranaten, Drohnen und Marschflugkörpern entwickelt. Es soll als kostengünstige Ergänzung zum Iron Dome in Israels mehrstufiges Verteidigungsnetzwerk integriert werden. Die Integration von Iron Beam könne die Verteidigungsfähigkeit gegen aktuelle und künftige Bedrohungen zu einem Bruchteil der Kosten für konventionelle Abfangsysteme erheblich verbessern, hieß es. Nach US-Angaben kann das System Ziele wie Drohnen für etwa vier Dollar pro Einsatz neutralisieren.

Exit mobile version