Aufgrund von Ausschreitungen der Rapid-Fans wäre die Partie in der Steiermark beinahe nicht angepfiffen worden, nun ist mit einer saftigen Strafe zu rechnen. 

Hartberg/Linz/Wolfsberg. Viel schlimmer hätte es für Rapid am Sonntag nicht laufen können. Durch die 1:2-Niederlage in Hartberg kommt es in einer Woche daheim gegen den GAK zu einer Schnittpartie um einen Platz in der Meistergruppe, zudem droht wieder einmal Ungemach von der Fußball-Bundesliga: Aufgrund von Ausschreitungen der Rapid-Fans wäre die Partie in der Steiermark beinahe nicht angepfiffen worden, nun ist mit einer saftigen Strafe zu rechnen.

Das erstinstanzliche Urteil wird noch einige Tage auf sich warten lassen, doch da Rapid aufgrund der Vorfälle im Derby im vergangenen September auf Bewährung spielt, könnten die Sanktionen – im Raum stehen unter anderem Sperren des Block West und eine Geldstrafe – umso heftiger ausfallen. Noch schlimmer wäre es bei einer Absage der Partie geworden. Dass es nicht so weit kam, lag wohl vor allem am beherzten Eingreifen von Hartbergs Clubchefin Brigitte Annerl. Auch Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann half mit, die Gemüter zu beruhigen.

Fans der Hütteldorfer bewarfen vor dem Spiel Exekutivbeamte mit diversen Gegenständen, offenbar aus Ärger über das Verhalten der Polizei bei den Einlasskontrollen. Hofmann sprach auf Sky außerdem von einer Verhaftung. “Und dann ist es losgegangen.” Weiters meinte der Deutsche: “Man hätte die Situation auch anders lösen können von beiden Seiten.”

Neues Video zeigt Pyro-Würfe auf Polizei

Inzwischen ist ein neues Video der Fan-Ausschreitungen aufgetaucht. Der etwa drei-minütige Clip zeigt das Ausmaß der Gewalt: Rapid-Fans bewerfen Polizisten mit unterschiedlichen Gegenständen – darunter auch mit Pyros. 

Was war passiert? Offenbar sei es um eine Verhaftung bei den Einlass-Kontrollen gegangen, danach rasteten vermummte Rapid-Fans im Auswärtssektor komplett aus. Sie lieferten sich mit der Polizei schwere Auseinandersetzungen – bewarfen die Sicherheitsbeamten unter anderem mit Bengalen und anderen Gegenständen. Die Polizisten stürmten den Block – auch Tränengas wurde eingesetzt. Aus Sicherheitsgründen wurde der gesamte Rapid-Sektor auf den Rasen gelassen, während Sanitäter und ein Notarzt Verletzte versorgten. Die Polizei forderte umgehend Verstärkung an, und die Partie konnte erst mit 45 Minuten Verspätung angepfiffen werden. 

Skandal-Derbys kosten Rapid 320.000 €

Ein besonders übler Vorfall: Im Februar 2024 feierte Rapid den ersten Heimsieg gegen die Austria im Allianz Stadion – doch der Jubel war von homophoben Schmähgesängen getrübt. Auch einige Spieler und Funktionäre gingen verbal über die Stränge. Die Konsequenz: Spiel- und Funktionssperren, ein Punkteabzug und eine satte Geldstrafe von 170.000 Euro.

Und als ob das nicht genug wäre, folgte im 343. Wiener Derby der nächste Knaller. Nach dem Abpfiff stürmten Anhänger beider Vereine das Spielfeld. Schlägereien, Leuchtkörper und 27 Verletzte – die Polizei sprach 577 Anzeigen aus. Für beide Klubs gab es dann eine Strafe von 150.000 Euro, sowie eine Heimfansektorsperre für drei Spiele. 

Jetzt droht nächste 
Monster Strafe

Jetzt zittern die Verantwortlichen in Hütteldorf vor der nächsten Hammer-Strafe. Denn neben der nächsten Geldstrafe (Höchststrafe 150.000 Euro) spielten die Rapidler bereits auf Bewährung. So hieß es, dass nach dem letzten Derby-Eklat eine Heim-Sektorsperre in Kraft tritt. 

Auch die Schande von Hartberg wird den Grün-Weißen teuer zu stehen kommen.

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