Achterbahnfahrt der Gefühle für die Familie Haaser. Nach der Verletzung von Ricarda im WM-Super-G am Donnerstag raste Bruder Raphael am Freitag zu Silber. Der Tiroler musste sich nur dem überlegenen Sieger Marco Odermatt geschlagen geben.
Was für ein Wechselbad der Gefühle für die Haasers! Während sich die am Donnerstag gestürzte Ricarda Haaser (31) in Innsbruck von ihrer Kreuzband-OP erholte, holte Bruder Rafael (29) für die ÖSV-Herren die Kohlen aus dem Feuer. Zwei Wochen nach dem 2. Platz in Kitzbühel feierte der WM-Kombi-Bronzemedaillengewinner 2023 seinen größten Erfolg, den er im ersten ORF-Interview gewohnt sachlich kommentierte: „Nach der Mittelstation bin ich zu viel in der Gegend herumgefahren, dann hat es mir noch den Ski verrissen.“ Dabei hatte sich Rafael Haaser Anfang Dezember am Knie verletzt (Kreuzband-Überdehnung), erst Mitte Jänner war wieder rennmäßiges Training möglich.
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Odermatt hat sein WM-Goldmedaillenset komplett
Nur an Odermatts Fabel-Bestzeit kam auch der unmittelbar danach mit Nummer 9 gestartete Haaser nicht heran: Der Schweizer Überflieger war in drei von fünf Abschnitten der Schnellste – seine 1:24,57 wurden nicht annähernd erreicht. Nach den Titeln in der Abfahrt und im Riesentorlauf 2023 hat der 27-jährige Schweizer sein WM-Gold-Set komplett.
Haaser hatte auf dem vom ÖSV-Speedtrainer Sepp Bunner gesetzten Kurs als Zweiter exakt eine Sekunde bzw. 27,68 Meter Rückstand. Fünf Hundertstel hinter dem Tiroler: Adrian Smiseth Sejersted aus Norwegen.
Kriechmayr (4.) verpasst Podest um 5 Hundertstel
Vincent Kriechmayr (+1,20) schrammte beim Comeback drei Wochen nach dem Wengen-Sturz inklusive Innenbandzerrung um fünf Hundertstel am Podest vorbei und meinte: „Vierter ist immer undankbar. Der Odi war unglaublich, und die anderen waren auch schneller.“ Dann die Kampfansage: „Jetzt muss ich in der Abfahrt anpacken. Das Positive ist: Wenn ich mein Knie fitspritzen lasse, habe ich kein Problem.“
Stefan Babinsky wurde Sechster (+1,30), Lukas Feurstein musste sich mit Platz 11 (+2,02) begnügen.